McDonald’s weiß, dass Gen-Pflanzen viele Umweltprobleme mit sich bringen. Vor 14 Jahren verpflichtete sich der Fast-Food-Riese, als eines der ersten Unternehmen in Deutschland auf Gen-Futter bei der Produktion von Chickenburger und ChickenNuggets zu verzichten. Nun kommt die Kehrtwende.
Aus wirtschaftlichen Gründen wirft der Konzern die Verpflichtung über Bord und ignoriert Verbraucherwünsche: Damit die ChickenNuggets billig bleiben, wird die umstrittene Gen-Soja genauso in Kauf genommen wie die miserablen Haltungsbedingungen.
„Große Unternehmen wie McDonald’s müssen Verantwortung übernehmen, denn je mehr Produzenten auf gentechnikfreier Produktion bestehen, desto leichter kann „ohne Gentechnik“ zum Standard für Lebensmittel werden“, sagt Stephanie Töwe, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace
Verbraucherproteste zeigen erste Wirkung
Die Mehrheit der Verbraucher möchte keine Gentechnik im Essen, auch nicht über den Umweg des Tierfutters. Greenpeace hat deshalb
beim Einzelhandel nachgefragt, wie dieser mit der Ansage der Geflügelwirtschaft umgeht, wieder Gen-Futter einzusetzen. Bis auf Rewe, Penny und tegut wollte kein Supermarkt auf gentechnikfreie Eier und Hähnchenprodukte setzen. Doch die Verbraucherproteste zeigen jetzt erste Wirkung. Die größten Eierproduzenten
können eine gentechnikfreie Produktion zusichern. Der Discounter Lidl ist daher der Aufforderung von Greenpeace und den Konsumenten nachgekommen und hat bestätigt, wieder Eier ohne Gentechnik anzubieten, auch Aldi Nord hat sich dem angeschlossen. Aldi Süd, Kaiser’s Tengelmann und Netto zeigen sich jedoch weiterhin stur.
Bei Geflügel sieht es anders aus, da geht noch mehr! Vor allem die großen Discounter wie Aldi und Lidl müssen gentechnikfreie Ware einfordern und dem Verbraucher kenntlich machen, bei welchen Produkten auf Gen-Pflanzen im Tierfutter verzichtet wurde.
Was muss gekennzeichnet werden?
Einige Gen-Pflanzen sind für Lebens- und Futtermittel in Europa zugelassen. Wenn sie verarbeitet werden, muss das klar gekennzeichnet werden. Anders verhält es sich beispielsweise mit Fleisch: Erhalten die Tiere Futter aus Gen-Pflanzen, muss das nicht deklariert werden. Nicht kennzeichnungspflichtig sind auch Lebensmittel und Futtermittel, die nur Spuren (höchstens 0,9 Prozent) von zugelassenen gentechnisch veränderten Bestandteilen enthalten. Der Verbraucher kann sich also
nicht über die Zutatenliste informieren. "Die Lebensmittelindustrie kann das bestehende Siegel 'Ohne Gentechnik' einsetzen, um Klarheit zu schaffen", fordert Töwe.
Welche Gefahren gehen von den Pflanzen aus?
Gentechnisch veränderte Pflanzen werden mit zwei Eigenschaften ausgestattet. Mais wie die Sorte 1507, die möglicherweise bald in Europa zugelassen wird, produziert ständig ein Gift, um Schädlinge abzuhalten. Doch das Gift greift nicht nur Schädlinge der Pflanze an, jedes Insekt, wie Bienen, jedes Tier, das sich im Maisfeld befindet, kommt mit dem Gift in Berührung.
Die genmanipulierte Soja hingegen wurde so verändert, dass sie gegen ein Unkrautvernichtungsmittel resistent ist. Das führt dazu, dass der Gifteinsatz in der Umwelt steigt. Denn mit der Zeit können die Unkräuter, gegen die das Gift wirken soll, ebenfalls resistent werden. Also werden neue noch giftigere Spritzmittel eingesetzt.
Greenpeace kämpft für eine Kehrtwende in der Landwirtschaft
Greenpeace setzt sich für eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft ein. Gentechnisch veränderte Pflanzen, Pestizideinsatz und Massentierhaltung sind das Gegenteil davon. Unterstützen Sie unsere Kampagne und fordern Sie McDonald’s auf, für eine ökologische Landwirtschaft wieder auf gentechnikfreie Produkte umzustellen! Und schauen Sie sich auch das
Ergebnis des Kreativ-Wettbewerbs an, mit dem Greenpeace nach einem passenden Motiv für die Kampagne gesucht hat. Mit den Gewinnermotiven arbeiten wir weiter gegen den Einsatz von Gentechnik und die Folgen billiger Fleischproduktion bei McDonald's.