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Manuel Antonio Vidal Pego
Jiri Rezac / Greenpeace

Vier Wege der Vidal-Flotte, die Fischereigesetze zu umgehen

Ungeahnte Summen an Steuergeldern fließen in ein kleines Netzwerk spanischer Fischereiunternehmer, die in organisierte illegale Fischerei verwickelt sind. Ein Beispiel dafür ist die Familie Vidal.

Das Vorgehen des Vidal-Unternehmens ähnelt den kriminellen Praktiken von Piratenfischern: Es ist mittlerweile gängig, den Fang eines Tages geringer anzugeben als er tatsächlich war. Auch werden Dokumente gefälscht, um die ungenehmigten Fangmengen zu vertuschen. Zudem werden die Fänge oftmals auf Hoher See von den Fischtrawlern auf Kühlschiffe umgeladen. So tauchen sie in keiner Statistik mehr auf.

Umladung auf See - Fischwäsche

Schiffe können auf See Fänge und Proviant auf andere Schiffe umladen - dies wird Transshipment genannt und ist nicht zwangsläufig illegal. Wird jedoch Fisch von unlizensierten oder auf einer Schwarzen Liste verzeichneten Schiffen auf See auf andere Schiffe verladen und dann angelandet, wird der ehemals illegale Fang dadurch reingewaschen. Dies ist gesetzeswidrig und verboten.

2006 inspizierten südafrikanische und namibische Behörden die Vidal-Schiffe Black Moon und Chilbo San 33 nach der Ankunft im Hafen. Beide Schiffe waren zu dem Zeitpunkt bereits auf der Schwarzen Liste der antarktischen Fischerei-Organisation CCAMLR verzeichnet.

Bei beiden Schiffen wurde an Bord kein Fisch gefunden, was die Vermutung nahelegte, dass zuvor gefangener Fisch auf See illegal umgeladen wurde. 2007 meldete ein ehemaliges Crew-Mitglied der Black Moon bei der CCAMLR, dass die Black Moon zwischen 2005 und 2006 in insgesamt vierzehn verschiedene Umladungen auf See involviert war und dass ... der Eigentümer vieler Schiffe Vidal Armadores war und dass wohl Möglichkeiten wahrgenommen wurden, die Fänge dieser IUU-Schiffe über lizensierte Schiffe reinzuwaschen.

Unter spanischer Flagge fahrende Vidal-Schiffe, die an illegalem Transshipment beteiligt gewesen zu sein scheinen, sind u.a. die Galaecia und die Paloma V, die 2008 von Neuseeland untersucht und anschließend auf die Schwarze Liste gesetzt wurden.

Umflaggen - Identitätsbetrug

Einige Schiffe, wie die Black Moon (jetzt Sima Qian Baru 22) und die Hammer (jetzt Xiong Nu Baru 33), wurden mehrmals umbenannt und unter den Flaggen verschiedener Länder registriert, um so einer Verhaftung wegen früherer illegaler und unregulierter (IUU) Fischerei leichter zu entgehen.

Manipulation von VMS-Daten

Die Viarsa I, die ebenfalls den Vidals gehört, wurde 2003 überführt, die Daten des satellitengestützten Schiffsüberwachungssystems (VMS) gefälscht zu haben, um im Südpolarmeer Fangbeschränkungen zu umgehen. Der oberste Offizier der Galaecia wurde im darauffolgenden Jahr aufgrund eines ähnlichen Vergehens verurteilt.

Falschkennzeichnung des Fangs

Die Crew zumindest eines Vidal-Schiffes (Black Moon) hat in betrügerischer Absicht in Kisten verpackten Fisch, der mit illegalen Kiemennetzen gefangen worden war, als Langleinen-Fisch ausgewiesen. Auf den Kistenetiketten wurden Schiffsnamen und Fanggebiet bewusst freigelassen, um eine spätere Eintragung zu ermöglichen.

(Quelle: Greenpeace-Report Offen für Missbrauch - Europas Fischereipolitik, Oktober 2011)

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