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Gegen die skandalöse Vergabepraxis des Amtes hat Greenpeace am Mittwoch vor dem EPAt in München scharf protestiert und mit dem Verwaltungsrat über Patente auf Leben diskutiert. Der Patentwahnsinn läuft weiter wie geschmiert. Der Verwaltungsrat des Amtes hat es zu verantworten, dass Patente auf Leben erteilt werden. Diese Vergabepraxis muss gestoppt werden, forderte der Patentexperte von Greenpeace, Christoph Then. Leben ist keine Erfindung. Nutzungsrechte dürfen daher nach Meinung von Greenpeace auch nicht per Patent erteilt werden.

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat der Ausverkauf des Lebens längst Methode. Die in München erteilten Patente auf Leben gelten mittlerweile in 27 europäischen Ländern, obwohl keine ausreichende gesetzliche Grundlage für die Vergabe existiert. Das Amt stützt sich dabei auf eine höchst umstrittene Richtlinie der EU, die für viele der Mitgliedsländer des Patentamtes wie die Schweiz, die Türkei oder Bulgarien gar nicht vorgesehen war. Zudem wurde die Richtlinie bisher nur von einer Minderheit der EU-Länder umgesetzt. Das Europäische Patentamt ist politisch weitgehend außer Kontrolle geraten, kommentierte Then die Entwicklung.

Im vergangenen Jahr hat das EPAt 115 Patente auf menschliches Erbgut vergeben, 38 Patente auf Saatgut und Pflanzen sowie elf Patente auf Tiere. Darunter Patente auf die Züchtung - gentechnisch oder konventionell - von Weizen. In welche Richtung diese Entwicklung weiterläuft, zeigt sich an der Zahl der angemeldeten Patente: 505 Patente auf Tiere, 311 Patente auf Pflanzen, und 2096 Patente auf Gene von Mensch und Tier.

Viele Organisationen und politische Institutionen haben sich mittlerweile kritisch zur Patentierung von Leben geäußert, darunter das Europäische Parlament und der Europarat, europäische Ärzte- und Bauernverbände. Auch die katholische Kirche in Polen und Umweltverbände in Ungarn meldeten Protest an. Eine Dokumentation der Stellungnahmen hat Greenpeace dem Verwaltungsrat des Europäischen Patentamtes am Mittwoch überreicht.

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