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Bei dem Papier handelt es sich um das Protokoll eines Treffens vom 15. September zwischen Metro und den Gentechnik-Konzernen. Metro macht sich zum Handlanger der Gen-Industrie und täuscht seine Kunden, erklärte Alexander Hissting, Gentechnik-Experte von Greenpeace, nach der Prüfung des Protokolls. Wir fordern von der Geschäftsführung eine öffentliche Klarstellung mit einem klaren Nein zu Genfood.

Tatsächlich enthüllt das Dokument die zweischneidige Geschäftspolitik des Metro-Konzerns. Noch im September hieß es von Seiten des Konzerns, er werde auch in seinen Eigenmarken, wie zum Beispiel Tip, Gentechnik im Lebensmittelbereich nicht gegen den Verbraucher oder am Verbraucher vorbei durchsetzen. Das Greenpeace zugespielte Papier belegt eine andere Strategie: Metro setzt offenbar darauf, die Verbraucher mit einer Pro-Gentechnik-Kampagne zu beeinflussen.

Zwar erklärt der Konzern öffentlich, den Verbraucher über Gentechnik im Essen wahrheitsgemäß zu informieren, damit er eigenverantwortliche Auswahlentscheidungen treffen kann. Doch eine solche Information wird demnächst auch nicht mehr zu vermeiden sein. Ab dem nächsten Jahr müssen Lebensmittel gekennzeichnet werden, sobald auch nur ein einzelner Bestandteil mehr als 0,9 Prozent Gentechnik enthält. Die europäischen Verbraucher - mehrheitlich gegen genmanipulierte Nahrung eingestellt - können solche Lebensmittel dann meiden.

Aus Protest gegen die Doppelzüngigkeit der Metro-Verantwortlichen haben sich am Mittwoch 20 Greenpeace-Aktivisten vor einem Real-Supermarkt in Düsseldorf versammelt. Mit Lautsprechern und Flugblättern klärten sie die Real-Kunden über die heimlichen Pläne des Mutterkonzerns auf. Auf einem sechs mal zehn Meter großen Transparent über dem Eingang war zu lesen: Metro Geheim-TIP - Genfood für Alle.

Neben Real gehören auch Extra und Kaufhof zur Metro-Gruppe. Mit 51 Milliarden Euro Umsatz ist der Konzern Deutschlands größtes Handelsunternehmen. Wenn es Metro gelingt, wie geplant auch Tengelmann und Aldi für seine Kampagne zu gewinnen, steht den Verbrauchern eine massive Gentechnik-Front gegenüber.

Bayer und der US-Konzern Monsanto dürften sich über die Verbündeten freuen. Von Monsanto stammen 91 Prozent aller weltweit angebauten genmanipulierten Pflanzen. Nur der Markt dafür ist in Europa noch nicht vorhanden. Bislang verweigern sich die meisten Verbraucher der genmanipulierten Kost. (sit)

In einer ersten Stellungnahme hat der Metro-Konzern Greenpeace der Verbrauchertäuschung bezichtigt. Diesen Vorwurf weist Greenpeace zurück. Lesen Sie hier unsere Erwiderung:

Greenpeace-Presseerklärung. Metro bestätigt Kampagne für Gentechnik im Essen. Greenpeace weist Vorwürfe des Handelskonzerns zurück

Das interne Papier des Metro-Konzerns können Sie sich als PDF herunterladen:

Gesprächsnotiz. METRO-Sitzung am 15.09.2003 zum Thema GVO (PDF, 89,1 kb).

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