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Die Untersuchung wurde drei Jahre unter Verschluss gehalten. Greenpeace fordert weitere Studien und eine Kennzeichnung von tierischen Produkten, die mit Gen-Futter hergestellt wurden.

Die Wissenschaftler haben anscheinend Angst vor den eigenen Ergebnissen. Was die Forschung bisher für unmöglich hielt, muss nun anders bewertet werden, sagt Henning Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace.

Bisher wurde angenommen, dass Gen-Pflanzen bei der Verdauung abgebaut werden und nicht in Fleisch oder Milch gelangen. Nach der EU-Verordnung für gentechnisch veränderte Lebensmittel besteht keine Kennzeichnungspflicht für tierische Produkte. Die Lücke in der Kennzeichnungsverordnung muss auf jeden Fall geschlossen werden, fordert Strodthoff.

In den analysierten Milchproben des Landwirtes konnte die Erbsubstanz von gentechnisch verändertem Roundup Ready Soja und genmanipulierten bt176 Mais nachgewiesen werden. Zudem zeigt der Untersuchungsbericht mehrere Möglichkeiten auf, wie die Gen-Abschnitte in die Milch gelangt sein könnten: über das Gen-Futter, das die Tiere bekommen haben oder den Staub des Futters, wenn die Luft damit belastet war. Bisher wurden keine weiteren Untersuchungen durchgeführt, um den genauen Weg der Gene in die Milch zu klären.

Der Untersuchungsbericht stützt auch die Kampagne von Greenpeace gegen den Branchenführer Müllermilch, der Milch von Kühen verarbeitet, die Gen-Futter erhalten haben. Greenpeace fordert den Konzern seit April öffentlich auf, dafür zu sorgen, dass nur Tierfutter ohne Gen-Pflanzen eingesetzt wird. Die Firma verweigert dazu bisher jede Zusage und will eine Unterlassungsklage gegen Greenpeace durch das Kölner Landgericht erreichen.

Am Mittwoch wird das Gericht über die Klage entscheiden. Greenpeace unterstützt Verbraucher, die eine Verfütterung von Gen-Pflanzen ablehnen und fordert diesen Qualitätsstandard auch von Müllermilch. Dazu sagt Gentechnik-Expertin Ulrike Brendel: Wir lassen uns von Müller nicht den Mund verbieten.

Futter ohne Gen-Pflanzen wird für jede Art von Tierhaltung angeboten. Dennoch weigern sich einige Konzerne, Gen-Tierfutter auszuschließen. Ins Futter für Hühner, Schweine, Rinder und Kühe gelangt die Gentechnik hauptsächlich über Gen-Soja-Schrot. Auch der Gen-Mais, der in Deutschland in einem Geheimprojekt auf 300 Hektar angebaut wird, soll vermutlich im Futtertrog landen. Ob Lebensmittelhersteller bei der Fütterung der Tiere Gen-Pflanzen meiden oder nicht, hat Greenpeace in dem Ratgeber "Essen ohne Gentechnik" veröffentlicht.

Sie sind Landwirt und wollen wissen, wo Sie gentechnikfreies Futter herbekommen?

 

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