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Das Patent EP 301749 auf genmanipuliertes Saatgut umfasste ursprünglich die geistigen Eigentumsrechte an sämtlichen Pflanzen, die mit mit der sogenannten Gen-Kanone verändert werden. Inzwischen wurde das Patent auf Sojapflanzen eingeschränkt. Die Firma Agracetus erhielt vom EPAt bereits 1994 das Patent, das auch in den USA gilt. Agracetus hatte sich auch ähnliche Rechte für Baumwolle und Reis gesichert. Sehr zum Ärger der Konkurrenz: Die Gentechnik-Giganten Monsanto, Pioneer und Syngenta fochten das Patent an. Monsanto ging schließlich auf Nummer sicher und kaufte Agracetus auf. Danach verteidigte Monsanto das Patent vor dem EPA gegen die übrigen Konkurrenten.
Mittlerweile beherrscht Monsanto 90 Prozent des Weltmarktes für Gen-Sojasaatgut (Stand: 2005). Dazu muss man noch wissen, dass Gen-Soja bereits 60 Prozent aller Soja auf der Welt ausmacht - Tendenz steigend. Somit hat Monsanto sich einen wachsenden Anteil am Geschäft mit einer der wichtigsten Nutzpflanze der Welt gesichert.
Die Zahlen sprechen für sich, sagt der Greenpeace-Patentexperte Dr. Christoph Then. Ein einziger Konzern sichert sich so die weltweite Kontrolle über Soja. Sojabohnen und -produkte werden auf der gesamten Welt als Tierfutter und Nahrungsmittel genutzt.
Auch dieser Fall belegt, wie Firmen das Patentrecht missbrauchen, um sich die Natur systematisch anzueignen. Patentiert werden nicht wirkliche Erfindungen, sondern Entdeckungen und selbst ganze Lebewesen. Greenpeace fordert daher ein Verbot von Patenten auf Pflanzen und Saatgut, Tiere, Menschen und ihre Gene.