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Weltkugel im Unterricht

München startet mit BNE VISION 2030

Konzept zur Bildung für nachhaltige Entwicklung bekommt Erst-Finanzierung zugesichert

Der Bildungsausschuss sowie der Ausschuss für Umwelt- und Klimaschutz der Stadt München haben heute entschieden, das Bildungskonzept BNE VISION 2030 mit einer Anschubfinanzierung von rund 850.000 Euro auszustatten. Das kommunale Zukunftsprojekt kann somit im nächsten Jahr starten.

Das Bildungskonzept BNE VISION 2030 für München wird im nächsten Jahr 2023 an den Start gehen. Mit einer Anschubfinanzierung von rund 850.000 Euro können in einem ersten Schritt zahlreiche Maßnahmen in Kita und Schule umgesetzt werden.

Ursprünglich war für die BNE VISION 2030 ein Etat von 2,5 Millionen Euro vorgesehen, welcher in einer ersten Abstimmung vom Münchner Stadtrat komplett gestrichen wurde. Dank kritischem Einsatz der Mitglieder der Akteursplattform BNE, des Münchner Lehrer- und Lehrerinnen-Verbands (MLLV) sowie zahlreicher zivilgesellschaftlicher Institutionen haben sich die Entscheider:innen im Nachgang von der Wichtigkeit des Bildungskonzepts überzeugen lassen. Rund ein Drittel der beantragten Mittel stehen nun für Bildungsmaßnahmen zur Verfügung, die zu der Klima- und Nachhaltigkeitszielen der Stadt München beitragen.

Rund 150 Bildungsakteur:innen aus Verwaltung und der Zivilgesellschaft haben an der Konzeption der BNE VISION 230 über einen Zeitraum von fast drei Jahren mitgearbeitet, darunter viele Mitglieder der Akteursplattform BNE. Das Zukunftsprojekt nimmt in Deutschland momentan eine Vorreiterrolle ein, was die Umsetzung von Bildung für nachhaltiger Entwicklung auf kommunaler Ebene angeht. Allerdings ist es wichtig, dass das Bildungskonzept auch über den Start hinaus weiter unterstützt wird. Aktuell ist die gesamte außerschulische Bildungsarbeit noch nicht gesichert.

Stimmen der Mitglieder 

Den aktuellen Beschluss vom 15.11.2022 bewerten Mitglieder der Akteursplattform BNE wie folgt:

Kai Schäfer, Geschäftsführer Nord Süd Forum München e.V.:
„Wir begrüßen, dass München ein Zeichen setzt für die schrittweise Umsetzung der BNE VISION 2030. Der jetzige Beschluss stellt für nächstes Jahr rund ein Drittel der benötigten Mittel zur Verfügung. Das werten wir als Commitment. Wir erwarten, dass die Landeshauptstadt in den nächsten Jahren ihr Bekenntnis zur BNE VISION 2030 einlöst und ab 2024 die vollumfängliche Finanzierung sicherstellt.“

Marc Haug, Geschäftsführer Münchner Umwelt-Zentrum e.V.:
„Die Maßnahmen aus dem Bildungskonzept tragen zum Aufbau einer resilienten Stadtgesellschaft bei und dürfen nicht in Einzelbausteine zerlegt werden. Es ist daher entscheidend, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung im schulischen und außerschulischen Bereich fest verankert wird – dauerhaft. Dann könnte München auch dem eigenen Anspruch gerecht werden, eine Blaupause für andere Kommunen zu sein.“

Stephanie Weigel, Bildungsexpertin Greenpeace e.V.:
„Der heutige Beschluss ist ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings kommen die Gelder aktuell maßgeblich Kitas und Schulen zugute. Eine zweifellos wichtige Förderung. Doch braucht es diese ebenso in der außerschulischen Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen und in der Erwachsenbildung. Es fehlen bedeutende Eckpfeiler, z.B. BNE- Koordinator:innen im Sozial- und Kulturreferat sowie Mittel zur Umsetzung von Maßnahmen in diesen Bereichen.“

Hintergrund zum Konzept BNE VISION 2030 und der Akteursplattform BNE

Die BNE VISION 2030 für München ist ein bundesweit vorbildliches, umfassendes Bildungskonzept mit rund 350 Maßnahmen in den Bereichen frühkindliche Bildung, Schulen, berufliche und non-formale Bildung, Erwachsenenbildung, Hochschulen und Verwaltung.

Die Akteursplattform BNE ist ein freier Zusammenschluss von Münchner Bildungsakteur:innen, der sich seit 2015 für den Austausch, die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie Globales Lernen (GL) in München einsetzt. Zum Bündnis gehört eine Vielzahl von Akteur:innen: freie Träger wie Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiativen, Eine-Welt- und Solidaritätsgruppen, Vereine, Verbände, Hochschulen und (Umwelt-)Bildungseinrichtungen.