Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Vor einem achteckigen Banner mit der Aufschrift: RWE plant die größte CO2-Schleuder Deutschlands. Stop Neurath stehen zwölf Umweltschützer mit Schildern, auf denen Einspruch steht. Sollte die Genehmigung zum Bau erteilt werden, entstünde in Neurath bei Düsseldorf ein Kraftwerk der Superlative, was sowohl die Größe als auch den Ausstoß an klimaschädlichen Gasen betrifft.

Die Ausbaupläne für Neurath sind absurd. Niemand kann in Zeiten zunehmenden Klimawandels mit extremen Hochwassern, Stürmen und Dürren den Bau solch einer CO2-Schleuder ernsthaft in Erwägung ziehen, sagt Greenpeace-Klima-Expertin Gabriela von Goerne.

Neurath setzt bereits heute jährlich mehr als 16 Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) frei. Würden die geplanten zwei neuen Kraftwerksblöcke hinzukommen, würde Neurath das Klima mit jährlich 30 Millionen Tonnen Kohlendioxid belasten. Damit wäre das Kraftwerk einer der größten Klimagasproduzenten europaweit.

Im Jahr 2000 hat sich die Industrie selbst verpflichtet, ihren Treibhausgasausstoß um die gleiche Menge Kohlendioxid zu vermindern, wie allein die neuen Blöcke von Neurath in die Luft pusten würden. Dieses Ziel wurde bislang nicht erreicht. Das zeigt, dass die Versprechungen der Energieversorger nicht das Papier wert sind, auf denen sie geschrieben wurden, so von Goerne.

Zwar wird der Neubau von Neurath von den Energieversorgern damit begründet, dass dann ältere, noch klimaschädlichere Braunkohlekraftwerke vom Netz genommen würden, doch Greenpeace bezweifelt diese Pläne. RWE konnte bislang nicht darlegen, welche alten Kraftwerke mit der Neurath-Erweiterung stillgelegt werden sollen. Auch die Ankündigung, für das neue Kraftwerk Niederaußem bei Bergheim andere Kraftwerke stillzulegen, hat sich bis jetzt als leeres RWE-Versprechen erwiesen, obwohl Niederaußem seit zwei Jahren Strom produziert.

Es gibt ja auch keine rechtliche Verpflichtung, alte Kraftwerke stillzulegen, so von Goerne. Die Rot-Grüne Regierung sollte sich überlegen, wie sie langfristigen Klimaschutz auf die Reihe bekommen will. Mit Braunkohlekraftwerken, die über 40 Jahre lang ihre wahnsinnigen Mengen Treibhausgase ausstoßen, jedenfalls nicht.

Greenpeace fordert, für die Energieversorgung der Zukunft schrittweise auf Braunkohle zu verzichten. Die Umweltorganisation hat 2003 eine Studie herausgebracht, die darstellt, wie die Energieversorgung bis 2050 durch die Nutzung von Regenerativen Energien mit Erdgas als Überbrückung und ohne Atomkraft laufen kann.

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Berlin, vor dem Brandenburger Tor: Protest mit einer riesigen CO2-Zeitbombe und einem Transparent mit Unterschriften gegen die CO2-Speicherung (CCS).
  • 30.01.2024

Die Stromkonzerne wollen das Treibhausgas Kohlendioxid mittels CCS in die Erde verpressen. Die weitgehend unerprobte Technik ist teuer, energieintensiv und riskant.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren
Mit einer roten Linie zwischen Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler  protestieren Greenpeace-Aktivist:innen gegen die Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE. Auf  einer Feuerlinie steht "1,5°C LIMIT", auf Bannern ist zu lesen "1,5°C bedeutet: Lützerath bleibt".
  • 20.12.2021

Ganz Deutschland macht Weihnachtsferien. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleines Dorf am Rande des Tagesbaus Garzweiler hört nicht auf, der Kohle-Lobby Widerstand zu leisten. Ein Bericht aus Lützerath.

mehr erfahren
  • 10.11.2021

Zum Endspurt der Koalitionsverhandlungen demonstrieren Greenpeace-Aktive mit Katastrophen-Schutt für eine stärkere Rolle der SPD im Klimaschutz

mehr erfahren