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Protest bei Vattenfall Zentrale in Stockholm, April 2010
Christian Åslund / Greenpeace

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Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der heutigen Zeit. Als Wirtschaftsministerin ist es die Pflicht von Maud Olofsson, Vattenfalls Klimaverbrechen zu stoppen. Wenn die Ministerin ihren Job nicht macht, dann machen wir das für sie, sagt Ludvig Tillman, Energieexperte von Greenpeace in Schweden.

Morgen findet in Schweden die Hauptversammlung des Vattenfall-Konzerns statt. Mit ihrer Aktion fordern die Greenpeace-Aktivisten von der schwedischen Wirtschaftsministerin Maud Olofsson, dass sie dem staatseigenen Unternehmen endlich die richtigen Vorgaben macht.

Vattenfall setzt immer noch auf Kohle und Atomkraft, statt in Erneuerbare Energien zu investieren. 80 Prozent seines jährlichen Budgets fließen in die Produktion von fossiler und nuklearer Energie. Statt endlich zu handeln, brüstet sich der Stromkonzern mit Klimaschutzabsichten.

Zwar erzeugt Vattenfall in Schweden, Dänemark und Finnland mehr als ein Drittel seines Stroms aus den erneuerbaren Energieträgern Wasser, Wind und Biomasse. Doch während er in Skandinavien sein umweltfreundlicheres Gesicht zeigt, macht der Konzern sich in anderen europäischen Ländern zum Klimasünder. In Polen und Deutschland stammen über 90 Prozent der erzeugten Energie aus klimaschädlichen Braun- und Steinkohlekraftwerken.

In Deutschland ist Vattenfall für seine klimaschädliche Unternehmensstrategie bekannt. Das schwedische Unternehmen gilt als der dreckigste Stromanbieter, weil es den Strommix mit dem höchsten Ausstoß an CO2 pro erzeugter Kilowattstunde Strom vertreibt. Und das Unternehmen plant am Klimakiller Kohle festzuhalten.

Vattenfall baut derzeit neue Kohlekraftwerke in Hamburg-Moorburg und im sächsischen Boxberg. Außerdem plant der Energieriese den Aufschluss neuer Braunkohletagebaue in der Lausitz im Osten Deutschlands. Damit will Vattenfall nicht nur gegen alle Widerstände über weitere Jahrzehnte am klimaschädlichsten aller Energieträger festhalten, sondern nimmt auch die Umsiedlung und Entwurzelung von tausenden von Menschen in Kauf.

Im letzten Herbst hatte die Wirtschaftsministerin versprochen, dass sich das Staatsunternehmen in Zukunft verbessern werde. Doch ein Ende März bekannt gewordener Entwurf für eine neue Eigentümer-Direktive, in der die schwedische Regierung Einfluss auf die Geschäftspolitik des Energiekonzerns Vattenfall nimmt, enthält keinerlei konkrete Forderungen für eine Änderung der Unternehmensstrategie - weg von Kohle und Atom hin zu Erneuerbaren Energien.

Als fünftgrößtes Energieunternehmen Europas, könnte das schwedische Staatsunternehmen Vattenfall das stärkste Instrument im Kampf gegen den Klimawandel sein. Wirtschaftsministerin Maud Olofsson hatte mehr als ein Jahr, um die dringend notwendigen Schritte für ein Umlenken des Klimakillers Vattenfall einzuleiten, sagt Ludvig Tillman.

Anstatt in nachhaltige moderne Technologien wie Erneuerbare Energien zu investieren, besteht das Risiko, dass Vattenfall neue gefährliche Atomkraftwerke in Schweden und klimaschädliche Kohlekraftwerke in Deutschland und Polen baut.

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