Jetzt spenden
Martin Jehnichen / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Bundesweit, unter anderem in Dresden, Köln und Frankfurt am Main rufen Greenpeace-Aktivisten dazu auf, sich an der ersten internationalen Anti-Kohle-Kette am 23. August zu beteiligen. Die Menschenkette soll vom polnischen Dorf Grabice über die Neiße bis nach Kerkwitz in Brandenburg reichen. Beide Orte drohen den geplanten Tagebauen zum Opfer zu fallen. Seit dem 31. Mai ziehen Greenpeace Aktivisten quer durch Deutschland, um für die Anti-Kohle-Kette zu werben. Hier finden Sie eine Übersicht aller Termine, wann und wo sich die Aktivisten mit aufblasbarem Schaufelrad aktuell befinden.

Vattenfall plant neue Kohlegruben

Anfang Juni hat Brandenburgs rot-rote Landesregierung den politischen Weg frei gemacht für Vattenfalls weitere Kohlegrube bei Cottbus, Welzow Süd II. Doch der schwedische Energiekonzern plant in der Lausitz weitere Tagebaue - eine Katastrophe für den Klimaschutz, denn Braunkohle ist der schmutzigste aller Energieträger. Für die gleiche Menge Strom produziert ein Braunkohlekraftwerk etwa dreimal mehr CO2 als ein modernes Gaskraftwerk. „Braunkohle und Klimaschutz passen so gut zusammen wie Brennspiritus und die Feuerwehr“, so Anike Peters, Energieexpertin bei Greenpeace.

Ende Mai hatten Greenpeace-Aktivisten ein achttägiges Protestcamp in der Parteizentrale der Linken aufgeschlagen, um gegen den geplanten Tagebau Welzow-Süd II zu protestieren. Das Kohle-Vorhaben in Brandenburg widerspricht dem Wahlversprechen der Partei, weitere Tagebaue zu verhindern. Auch parteiintern sorgt der geplante Tagebau für Unstimmigkeiten. Viele der Parteimitglieder solidarisieren sich mit Greenpeace, in einem offenen Brief forderten hohe Parteimitglieder die Brandenburger Minister auf, gegen das Vorhaben zu stimmen. Allen Protesten zum Trotz stimmten alle vier Minister der Linken Anfang Juni für den Tagebau Welzow-Süd II.

Allein die Verbrennung der Braunkohle, die dort ab dem Jahr 2026 abgebaggert werden soll, würde 200 Millionen Tonnen des Klimakillers CO2 freisetzen – viermal so viel wie ganz Schweden im Jahr ausstößt. Noch größere Tagebaue sind in der Region in Planung. Zum Beispiel in der benachbarten polnischen Provinz Gubin-Brody.

Die Linke als Klima-Amokläufer

Mit diesen Plänen ignoriert die Linke nicht nur ihr eigenes Wahlversprechen, sondern auch die Tatsache, dass die Kohle aus Welzow-Süd II für Deutschlands Energieversorgung nicht gebraucht wird. Das bestätigt ein Gutachten im Auftrag des Brandenburger Umweltministeriums.

„Die Entscheidung von Brandenburgs rot-roter-Landesregierung gleicht einem klimapolitischen Amoklauf. Wenn Deutschland eine Chance wahren will, seine eigenen Klimaziele zu erreichen, darf es keine weiteren Tagebaue geben“, so Peters.

Einziger Ausweg: Kohleausstieg

Deswegen fordert Greenpeace den Ausstieg aus der Braunkohle bis zum Jahr 2030 und einen generellen Kohleausstieg bis 2040. Im vergangenen Jahr haben sich bereits 120.000 Menschen gegen den geplanten Tagebau Welzow-Süd II und somit gegen Braunkohle ausgesprochen. Mit der Menschenkette am 23. August versuchen lokale Bürgerinitiativen, Kommunen und Umweltverbände, dem Widerstand aus ganz Deutschland gemeinsam eine Stimme zu geben.

Hier können Sie weitere Braunkohletagebaue stoppen und selbst ein Teil der Menschenkette am 23. August werden!

Tiefergreifende Infos zur Anti-Kohle-Kette finden Sie hier: www.humanchain.org

In folgenden Städten sind die Greenpeace-Aktivisten unterwegs:

  • Brown Coal Protest in JenaBundesweiter Protest gegen Braunkohle

    Überspringe die Bildergalerie
  • Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/eu-verbot-fossile-energien

Neue fossile Energieprojekte in Europa verbieten

Wir alle müssen jetzt den klimatischen und ökologischen Notstand als die existenzielle Krise behandeln, die er ist. Unser Leben hängt davon ab. Deshalb fordern wir die EU-Institutionen dazu auf: Stoppt neue Öl- und Gasprojekte!

Jetzt unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Protesters holding yellow banner that says "defend the climate - not fussil fuels"

Mehr zum Thema

Protest at CCS Trade Fair in Hamburg

Kohlendioxid-Endlager bald auch in Bayern?

Der Bundestag hat die Speicherung von Kohlendioxid, genannt CCS, erlaubt. In Bayern sucht Wirtschaftsminister Aiwanger bereits nach Endlagern für CO2.

mehr erfahren über Kohlendioxid-Endlager bald auch in Bayern?
Protest at CCS trade fair in Hamburg

CCS: Mythen und Fakten

Nun leider doch: Die Bundesregierung beschließt, CO2 im Meer zu versenken. Doch CCS ist keine Lösung – aktuelle Studien beleuchten die Risiken der CO2-Verpressung und bewerten den Gesetzentwurf.

mehr erfahren über CCS: Mythen und Fakten
Greenpeace-Aktivisten protestieren mit projizierten Sprüchen am neuen Kohlekraftwerk von Vattenfall in Moorburg, Hamburg.

Kraftwerk Moorburg: Klimazerstörung made in Hamburg

Zu groß, zu schmutzig, zu spät: Mit Moorburg geht ein Kohlekraftwerk ans Netz, das heute niemand mehr braucht. Dahinter steckt eine bewusste Täuschung.

mehr erfahren über Kraftwerk Moorburg: Klimazerstörung made in Hamburg
Braunkohlekraftwerk Lippendorf: Kühltürme und Schornsteine mit Rauch, davor Bagger im Braunkohletagebau

Bilanz-Bluffs bei der Leag

Die Lausitzer Kohlegruben der Leag zu renaturieren, wird Milliarden kosten. Das Unternehmen des Multimilliardärs Daniel Křetínský legt viel zu wenig Geld zurück. Wälzt er die Kosten auf den Osten ab?

mehr erfahren über Bilanz-Bluffs bei der Leag
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath

Lützerath, wie weiter?

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren über Lützerath, wie weiter?
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath

Lützerath-Räumung

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren über Lützerath-Räumung