Korb mit Bio-Gemüse

Rettet die Bienen!

Schwarm Honigbienen

Honigbienen auf dem Weg zu ihrem Stock

Rund um den Erdball nimmt die Zahl der Bienenvölker ab. Hinter dem Bienensterben stecken verschiedene Ursachen. Dazu gehören Parasiten wie die Varroa-Milbe, Viren, aber auch die Probleme, die unsere industrielle Landwirtschaft verursacht. Sie macht die Bienen schwach und anfällig für Krankheiten. Im schlimmsten Fall vergiftet sie die Bestäuber sogar.

Der Rückgang der Bienen macht deutlich, dass sich die Landwirtschaft mit ihren umweltzerstörerischen Methoden ändern muss.

Große Probleme bereiten vor allem chemisch-synthetische Pflanzschutzmittel (Pestizide), die in großen Mengen auf Äcker, Felder und Plantagen versprüht werden. Gleichzeitig machen sich weltweit Monokulturen breit. Der einseitige, großflächige Anbau bestimmter Pflanzen, etwa Mais oder Soja, mindert die Artenvielfalt und verdrängt die freie Natur.

Für Bienen, die in einem Radius von etwa ein bis drei Kilometern unterwegs sind, um Pollen und Nektar zu sammeln, ist diese Entwicklung gefährlich: Das einseitige Nahrungsangebot macht sie schwach und anfälliger für Krankheiten und Parasiten wie die Varroa-Milbe.

Monokulturen und Pestizide schaden Bienen

Der Duden definiert Monokulturen so: 'Anbau immer der gleichen Pflanzenart auf einer Bodenfläche'.

Während in Südamerika der Anbau von immer mehr Soja auch auf Kosten der Regenwälder geht, spricht man in Deutschland in vielen Regionen von „Vermaisung“. Aber warum bauen viele deutsche Landwirt:innen plötzlich nur noch Mais an?

Die Antwort lautet: weil sich der Maisanbau seit ein paar Jahren für die Bäuer:innen besser rechnet. Dahinter steht ausgerechnet das Erneuerbare Energien-Gesetz der Bundesregierung. Es unterstützt Projekte, die den Ausbau von grünen, nachhaltigen Energien fördern. Dazu zählt auch „Biomasse“. Sie wird zum Beispiel aus Mais gewonnen. Tatsächlich ist Mais ein sehr guter Energieträger, zudem ist die Pflanze relativ anspruchslos und braucht nicht viel Pflege und kann maschinell ausgesät und geerntet werden. Zudem vertragen sie große Mengen an ausgebrachter Gülle, die aus der Massentierhaltung kommen.

Biomasse und Bienen passen schlecht zusammen

Eigentlich ist es ja eine gute Sache, dass der Ausbau von erneuerbaren Energien in Deutschland vorangetrieben wird. Um die globale Erderwärmung zu stoppen, ist es mit am wichtigsten, dass fossile Brennstoffe wie Stein,- und Braunkohle, Erdöl und Erdgas im Boden bleiben. Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme sind klimafreundliche Alternativen, die uns nachhaltig zur Verfügung stehen.

Biomasse dagegen verursacht viele neue Probleme. Um beispielsweise weitere Anbauflächen für die Monokulturen zu schaffen, werden Moore trockengelegt und Grünland umgewandelt. Durch die Umwandlung wird das Kohlendioxid (CO2), das in den Mooren und Naturflächen gebunden war, freigesetzt. Das hilft dem Klima überhaupt nicht.

Für die Bienen bedeutet diese landwirtschaftliche Entwicklung vor allem eins: Ihr Futterangebot schrumpft – und zwar massiv. Forscher:innen sehen darin einen wichtigen Faktor für den Rückgang der Bienen – das einseitige Nahrungsangebot macht sie schwach und anfälliger für Krankheiten und ihren größten Feind: die Varroa-Milbe.

Monokulturen fördern Pflanzenschutzmittel (Pestizide)

Hinzu kommt: Je länger und stärker nur eine einzige Pflanzenart angebaut wird, desto größer ist die Gefahr von Schädlingen. Deshalb kommen gerade in Monokulturen besonders häufig massiv Pestizide zum Einsatz. Die Chemiekeulen töten aber nicht nur sogenannte Schädlinge, sondern schädigen dort, wo sie zum Einsatz kommen, die gesamte Umwelt. Sie sickern in den Boden ein und können wichtige Bodenorganismen schädigen. Sie vertreiben Wildpflanzen und „vernebeln“ im wahrsten Sinne des Wortes auch Bestäuber: So haben Untersuchungen ergeben, dass bestimmte Pestizide aus der Gruppe der Neonikotinoide Bienen u.a. orientierungslos machen können. Mit den Spritzmitteln in Berührung gekommen, finden sie oft nicht mehr in ihren Stock zurück.

 

Fragen und Antworten rund um die Biene

Woran erkenne ich eine Biene?

Bienen, Hummeln und Wespen sehen auf den ersten Blick recht ähnlich aus. Wenn du etwas genauer hinschaust, erkennst du die Biene aber ganz leicht! Wespen haben einen gelben, länglichen Körper mit schwarzen Streifen. Bienen dagegen sind bräunlich und haben einen haarigen, dicklichen Körper mit schwarzen Streifen. Sie sind also nicht wie die Biene Maja schwarz gelb, sondern braun schwarz gestreift! Hummeln sind wie die Bienen braun und haben schwarze Streifen. Im Gegensatz zu Bienen sind sie aber ziemlich dick und groß.

Warum sind Bienen wichtig?

Bienen helfen uns in unserer Landwirtschaft enorm. Rund ein Drittel aller Nahrungsmittelpflanzen ist auf die Bestäubung durch Bienen oder andere Insekten angewiesen. Ohne die Bestäubung durch Insekten wäre zum Beispiel die Produktion von Äpfeln, Erdbeeren, Tomaten und Mandeln kaum noch möglich. In diesem Fall müssten Menschen oder teure Maschinen die Bestäubung der Pflanzen übernehmen.

Was bringt die Bienen in Gefahr?

Für das Bienensterben gibt es verschiedene Ursachen: Krankheiten und Bienenschädlinge wie die Varroa-Milbe machen den Bienen das Leben schwer. Durch die industrielle Landwirtschaft mit ihren Monokulturen wird der Lebensraum der Bienen zerstört; chemische Spritzmittel (Pestizide) können zudem auf Bienen wie ein Gift wirken und ihre Entwicklung beeinträchtigen.

Welche Pestizide sind besonders schlimm?

Greenpeace hat verschiedene Pflanzenschutzmittel (Pestizide) genauer unter die Lupe genommen und herausgefunden, dass einige von ihnen besonders gefährlich für Bienen sind. Die so genannten Neonicotoide sind sehr wirksame Gifte, die auf die Nervenzellen von Insekten wirken. Die Gifte wirken, wenn eine Biene Pflanzen, die vorher mit dem Gift behandelt wurden, berührt oder verseuchten Pollen an den Bienennachwuchs verfüttert.

Leiden nur die Bienen unter den Folgen der industriellen Landwirtschaft oder sind auch andere Tiere davon betroffen?

Nicht nur die Bienen sondern auch viele andere Insekten leiden unter der industriellen Landwirtschaft und dem Einsatz giftiger Pestizide. Beispiele dafür sind Schmetterlinge und Heuschrecken.

Kinderinfo Bienen.pdf

Kinderinfo Bienen.pdf

Was steckt hinter dem Bienen- und Insektensterben? Wie können wir es aufhalten?

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