Jetzt spenden
 Greenpeace im Pazifik zum Schutz der Tiefsee vor dem Schiff "Maersk Launcher", gechartert von der Bergbaufirma "DeepGreen"
Marten van Dijl / Greenpeace

“Rainbow Warrior” protestiert gegen Bergbau am Meeresboden

weltkarte-ressourcenvorkommen-explorationslizenzen

Tiefsee-Schätze im Meer

Es herrscht Goldgräberstimmung unter dem Meer. Der weltweit steigende Rohstoffhunger nach Kobalt, Kupfer, Nickel und seltenen Erden sorgt dafür, dass Staaten und Industrieunternehmen auch Bodenschätze aus schwer zugänglichen Regionen unseres Planeten – wie die Tiefsee – bergen wollen. Gewaltige Mengen der begehrten Rohstoffe, die unter anderem für den Bau von Handys, Computern und Batterien nötig sind, lagern auf dem Grund der Ozeane. Meeresforscher:innen weltweit warnen jedoch, dass der geplante kommerzielle Tiefseebergbau die Meere langfristig schädigen kann.

Die Industrie drängt und erste Pilotversuche sind in den Explorationsgebieten des Pazifik bereits gestartet. Doch Greenpeace-Aktivist:innen an Bord der “Rainbow Warrior” wollen nicht tatenlos dabei zusehen, wie internationale Konzerne und die Bergbauindustrie einzigartige Ökosysteme in der Tiefsee langfristig schädigen und ganze Arten auslöschen. Erstmals protestierten die Umweltschützer:innen jetzt zwischen Mexiko und Hawaii gegen die kanadische Firma DeepGreen Metals. Diese erkundet derzeit in der Clarion-Clipperton-Zone mit Hilfe des Industrieschiffes “Maersk Launcher”, wie sie künftig am dortigen Meeresgrund Rohstoffe ausbeuten kann. „Unsere Meere können die steigenden Temperaturen und Massen an Plastikmüll kaum verkraften“, sagt Dr. Sandra Schöttner, Meeresbiologin bei Greenpeace. „Industrieller Tiefseebergbau würde das rasante Artensterben in den Ozeanen beschleunigen. Diese ökologische Katastrophe muss verhindert werden.“

Wissenschaftler:innen u.a. von der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung, des GEOMAR-Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung oder des Umweltbundesamtes informieren bereits in aktuellen Publikationen über die Risiken des Tiefseebergbaus für die Meeresumwelt. Sie prognostizieren, dass der Abbau von Manganknollen verheerende Folgen für die Tiefseeumwelt haben kann. Mit der Entfernung der Manganknollen und des umgebenden Sediments würde der spezielle Lebensraum zerstört und die Manganknollen-Fauna vernichtet. Großflächig könnte die Struktur des Tiefseebodens zerstört werden, insbesondere der oberen Sedimentschichten, in denen wichtige biochemische Prozesse stattfinden und die meisten Lebewesen und Mikroorganismen sich aufhalten. Die Trübungswolken könnten sich weiträumig, auch weit außerhalb des Abbaugebietes verteilen.

  • "Rainbow Warrior" im Pazifik zum Schutz der Tiefsee vor dem Schiff "Maersk Launcher", gechartert von der Bergbaufirma "DeepGreen"

    "Rainbow Warrior" im Pazifik zum Schutz der Tiefsee

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Deep Sea Report

Deep Sea Report

Anzahl Seiten: 32

Dateigröße: 3.57 MB

Herunterladen

Online-Mitmachaktion

https://act.greenpeace.de/tiefsee

SOS für die Tiefsee

In der Tiefsee soll Unfassbares passieren: Für den Abbau von Metallen und seltenen Erden soll der Meeresgrund durchfräst und so einzigartige Ökosysteme zerstört werden. Fordern Sie die Bundesregierung auf, sich klar für ein Moratorium auszusprechen!

Petition unterzeichnen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
SOS Tiefsee

Mehr zum Thema

Greenpeace projiziert Botschaften von Menschen aus aller Welt auf den Svea-Gletscher in Spitzbergen. Mit Videos fordern Prominente wie der schwedische Schauspieler Gustaf Skarsgård und die südafrikanische Schauspielerin Amanda du-Pont den norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre auf, die Pläne für den Tiefseebergbau in den arktischen Gewässern Norwegens zu stoppen.

Tiefseebergbau in der Arktis?

Norwegen legt Tiefseepläne auf Eis. Doch die Bedrohung ist noch nicht vorbei – Greenpeace bleibt dran, aktuell mit einem Protest in Bergen.

mehr erfahren über Tiefseebergbau in der Arktis?
The Marine Biodiversity of Batu Rufus Dive Site, Raja Ampat

Ein tropisches Farbenparadies stirbt

Die prächtige Welt der Korallenriffe ist bedroht: Durch die Erderhitzung kollabieren die empfindlichen Riffe. Mit ihnen verschwindet ein unverzichtbares Ökosystem.

mehr erfahren über Ein tropisches Farbenparadies stirbt
Photo Still Life of Seafood

Meerestiere mit PFAS belastet

Speisefische, Muscheln und Krabben aus Nord- und Ostsee sind zum Teil stark mit schädlichen PFAS belastet, zeigen Greenpeace-Untersuchungen. Die Ewigkeitschemikalie muss besser reguliert werden.

mehr erfahren über Meerestiere mit PFAS belastet
Projection Calling for Ocean Protection in Greece

Gerechter Meeresschutz

Meeresschutz bewahrt Artenvielfalt – doch nicht nur das: Er ist außerdem eine Frage der globalen Gerechtigkeit.

mehr erfahren über Gerechter Meeresschutz
Seelöwen in der Nähe der Hopkins-Insel vor Süd-Australien

Globaler Ozeanvertrag

Historischer Moment: Das UN-Hochseeschutzabkommen tritt am 17. Januar 2026 in Kraft.

mehr erfahren über Globaler Ozeanvertrag
Harbour Porpoise in the Baltic Sea

Schweinswale – Kleine Tümmler in Seenot

Der Schweinswal ist der einzige heimische Wal an Deutschlands Küsten – und massiv bedroht. In der Ostsee kämpft er ums Überleben, die Schutzverpflichtungen werden nicht erfüllt.

mehr erfahren über Schweinswale – Kleine Tümmler in Seenot