Müllberg aus Verpackungsmüll in Münchner Innenstadt

Ich mach kein Plastik Meer!

Essen in eigenen Behältnissen

Hilfe! Einwegplastik und Verpackungsmüll verseuchen unsere Ozeane, gefährden Tiere, Menschen und das Klima. Welche Lösungen gibt es?

Hausmüll wie Einwegtüten, Plastikflaschen, Konservendosen oder Joghurtbecher lösen sich leider nicht von allein in Luft auf - sie wurden hergestellt aus fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Erdgas und müssen daher verbrannt oder recycelt werden. "Recycling" - zu Deutsch: Abfallverwertung oder auch Wiederverwertung ist ein Kreislauf, der den Müll in neue Produktionskreisläufe überführen soll.

Nur: Die wenigsten Produkte werden wieder recycelt. Streng genommen bedeutet Recycling nämlich, dass beispielsweise aus einer Getränkedose wieder eine Getränkedose oder etwas ähnliches werden müsste. Tatsächlich aber wird aus der Dose keine neue Dose mehr, sondern meistens ein minderwertigeres Produkt, zum Beispiel Draht. Oder bei manchen Müllprodukten, zum Beispiel bei den Tetrapacks, sind verschiedene Materialien (Kunststoffe, verschiedene Papierarten und Aluminium) miteinander verklebt. Es ist sehr aufwendig, solche Verpackungen wieder in die einzelnen Bestandteile zu trennen und wiederzu-verwerten. Viele Tetrapacks landen dann eben trotz Grünem Punkt auf der Deponie oder in der Müllverbrennung und nicht im Recycling, weil die einzelnen Bestandteile der Verpackung sehr schwer zu trennen sind.

Genau dort sollte die Forschung ansetzen, um Verpackungsarten zu entwickeln, deren Bestandteile sich ganz leicht wieder voneinander trennen lassen, die aber trotzdem genauso gut halten. Einige Wissenschaftler:innen gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sie träumen von einem perfekten Kreislaufsystem, in dem alle Waren, von der Verpackung über Elektrogeräte bis zu Häusern und Autos von vornherein so entwickelt sind, dass sie nach ihrem Gebrauch hundertprozentig recycelbar sind und komplett neuen Aufgaben zugeführt werden können.

Auf diese Weise würde nie mehr Müll entstehen - ein ziemlich aufregender Gedanke!

Plastikmüll in den Meeren

Denn nicht nur die Wiederverwertung des Plastikmülls ist ein Problem - eine große Menge unseres Mülles, jedes Jahr mehr als 300.000 LKW-Ladungen, landet vom Land aus über die Flüsse in die Meere. Dort verteilt sich der Müll und Seevögel und andere Tiere verwechseln kleine Plastikteile mit Futter- das macht natürlich nicht satt, sondern ist für die Tiere schädlich und sie verhungern daran. Auch nicht mehr genutzte Fischernetze, die aus Plastik bestehen, landen direkt im Meer. Tiere, wie Robben und Schildkröten verheddern sich darin, was eine große Gefahr für sie bedeutet.

Leider werden diejenigen, die den größten Müll produzieren, nicht zur Verantwortung gezogen. Schließlich nehmen die meisten Kund:innen den größten Berg Verpackungsmüll beim Einkauf im Supermarkt mit nach Hause. Das muss nicht sein! In manchen Ländern müssen die Läden einen Teil ihrer Lebensmittel unverpackt verkaufen – das heißt: um das ganze Obst, Gemüse, Nudeln oder Müsli ist kein lästiges und schädliches Plastik mehr, sondern man kann das Essen in Dosen und anderen Behältern abfüllen und mit nach Hause nehmen - das spart unglaublich viel Plastikmüll!

Daher ist der beste Müll derjenige, der gar nicht erst entsteht! Dazu haben wir ein paar Tipps und Tricks für Euch und Eure Familien und Freund:innen. Probiert es einfach mal aus und erzählt anderen davon!

  • Produkte, die du lange behältst und und möglichst lange nutzt, tragen zum Umweltschutz und zur Müllvermeidung bei.
  • Überlege Dir bei der nächsten Anschaffung, ob Du sie wirklich brauchst - vielleicht kannst Du auch mit jemandem tauschen oder wenn etwas kaputt geht, reparieren lassen - das kostet weniger und schont die Umwelt.
  • Habt Ihr Lust als Familie oder mit Freunden gemeinsam mal einen Tag oder eine Woche, plastikfrei zu leben?
  • z.B. im Bad: Duschgel in Plastikflasche ersetzen durch: Seife, Haarshampoo ersetzen durch Haarseife, Zahnbürste aus Plastik ersetzen durch Bambusbürste
  • z.B. beim Frühstück: Statt Brot in Brottüte aus Zellophan lieber frisches Brot beim Bäcker, direkt in den Baumwollbeutel packen; statt Joghurt im Plastikbecher lieber Joghurt im Glas; statt abgepackter Käse besser Käse auf dem Wochenmarkt besorgen; Metall oder Glasdose zum Einpacken mitnehmen
  • z.B. in der Schule: keine Wasserflasche aus Plastik - lieber Glas-/Metallflaschen benutzen; nachfüllbare Stifte bevorzugen; statt Plastiklineal lieber eins aus Holz/Metall
  • am besten unverpackt einkaufen - dafür gibt es spezielle Läden. Schau mal ob einen auch in deiner Nähe gibt: https://reuse-revolution-map.greenpeace.de/index.html#/
  • fragt doch einfach mal im Supermarkt nach, wieso denn überall Plastikfolie um das Essen ist - und dass die Müllstrudel in den Ozeanen dadurch nur noch größer werden. Erkläre, dass es tolle Alternativen dazu gibt. Am besten fragst du nach dem Marktleiter!