Kleidertauschparty in Hamburg: In 40 Städten in ganz Deutschland tauschen Menschen Kleidung
© Isadora Tast / Greenpeace

Monatstipp Mai – Kleidertausch

Durchschnittlich kauft jede:r Deutsche jährlich 60 Kleidungsstücke. Wenn im Jahr auch nur zwei davon weniger konsumiert werden würden, ließen sich so viele CO2-Emissionen sparen wie der gesamte innerdeutsche Flugverkehr ausstößt. Hinzu kommt, dass etwa ein Fünftel der Klamotten im Kleiderschrank nie getragen wird.

Darum ist unser Monatstipp dieses Mal: Kleider tauschen. Einfach ein paar Freunde, Bekannte, Mitschüler:innen oder Verwandte ansprechen, fragen wer Lust hat und gemeinsam eine Kleidertauschparty organisieren.

Jede:r bringt dabei ungefähr 5 Kleidungsstücke mit, die er oder sie nicht mehr benötigt, die aber noch gut genug sind, um getragen zu werden - und dann geht es auch schon los: Blümchenshirt gegen Jeanshose; Top gegen T-Shirt. Am Ende hat hoffentlich jede:r ein paar neue Stücke, für die keine zusätzlichen Emissionen ausgestoßen wurden.

Warum gerade jetzt? Am 24. April ist Fashion Revolution Day 

Kleidertauschparty in Köln

Kleidertausch in Köln

Am 24.04. ist der internationale Gedenktag des tragischen Unglücks in Bangladesch vor 9 Jahren. Dort ist am 24. April 2013 die große Rana Plaza Textilfabrik eingestürzt und hat über 1000 Menschen unter sich begraben. Betroffen von dem Unglück waren hauptsächlich Näher:innen, die dort für Firmen wie z.B. Kik für einen Billiglohn Kleidung produziert haben. Diese Firmen werde Fast Fashion Brands, genannt (zu Deutsch: Kleidung, die billig hergestellt und verkauft wird, damit der Kunde häufiger neue Kleidung kaufen kann). Dieser tragische Tag ging als der größte und schrecklichste Unfall in der internationalen Textilindustrie in die Geschichte ein.

Danach wurde viel über Sicherheit- und Arbeitsstandards in der Modebranche diskutiert. Es hat sich auch eine Menge getan, doch auch heute noch schuften Menschen unter unerträglichen Bedingungen für sehr wenig Geld.

Wir wollen am 24.04. auf die katastrophalen Auswirkungen der Fast Fashion Branche auf Mensch und Umwelt aufmerksam machen und die Menschen für nachhaltige Alternativen begeistern. Denn wir brauchen nicht noch mehr Klamotten, die unsere Kleiderschränke verstopfen und nach ein paar Mal tragen weggeworfen werden.

Zu oft vergessen wir beim Shopping, welch lange Reise ein T-Shirt oder Jeans bereits hinter sich hat, bevor sie im Laden auf den Käufer/Käuferin wartet. Ganz zu schweigen von den CO2 Emissionen und dem Wasserverbrauch, der oft mit der Produktion von Textilien einhergeht.

Und wusstest du, dass ganz viel Kleidung auf Basis von Erdöl produziert wird? Auf dem Etikett steht dann zum Beispiel Polyester, Elastan, Nylon oder Acryl. Das ist im Prinzip nichts anderes als Plastik, meistens eben hergestellt auf Basis von Erdöl.