Kuhfladen
© Maria Feck / Greenpeace

Hallo Kuhfladen!

Konntest du einen Kuhfladen schon mal genauer betrachten? Rund um die braunen Schmatzfladen brummt, summt und krabbelt es lustig vor sich hin. Kuhfladen sind eine Brutstätte der Artenvielfalt! In ihnen herrscht munteres Treiben, denn in ihnen stecken viele wichtige Nähstoffe. Die Natur hat es toll eingerichtet: Gras und Kräuter, die beim Weiden von der Kuh aufgenommen werden, werden in ihren vier Mägen schonend verdaut. Du hast richtig gelesen! Eine Kuh hat wirklich vier Mägen.

Es beginnt mit dem Netzmagen. Dort werden die Gräser und Kräuter schon mal vorverdaut. Anschließend wandern sie in den Blättermagen, der Rest in den Pansen. Ein bis drei Tage werden sie im Pansen weiter verdaut, bis die Nahrung fein genug ist, dass sie den sogenannten Netzmagen passieren kann. Jetzt geht es zurück in den Blättermagen. Dort wird noch mal Flüssigkeit aus dem Verdauungsbrei gedrückt und ab geht es in die letzte Station, in den Labmagen. Der funktioniert ähnlich wie der menschliche Magen. Durch Dick- und Dünndarm geht es schließlich zurück auf die Wiese. Was für ein super Kreislauf, oder?

Denn auf dem frischen, noch warmen Kuhfladen siedeln sich nach nur wenigen Sekunden die ersten Fliegen und Käfer an. Weitere Insekten kommen dazu. Es wird geleckt, Gräben werden gebaut, Eier abgelegt. Ein Kuhfladen bietet tausenden kleinen Flug- und Krabbeltierchen Nahrung, Energie, Schutz und Lebensraum! Auch Schmetterlinge, Würmer, Eidechsen und Vögel bedienen sich am Kuhfladen.

Du siehst, der Kuhfladen ist ungeheuer wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt in der Natur. Um so dramatischer ist es, dass heute kaum noch jede dritte Kuh auf die Weide kommt. In einigen Regionen Deutschlands stehen sogar vier von fünf Kühen das ganze Jahr im Stall.