Löwenmähnen-Qualle in der Tiefsee

Die faszinierende Welt der Tiefsee

…und ihre Bedrohungen!

Die Tiefsee ist der größte Lebensraum der Erde. Meeresbiolog:innen warnen, dass ihre Zerstörung weitreichende Folgen für alle Lebewesen in den Meeren, für das Klima und die Menschen haben könnte.

Die Tiefsee ist eine Welt voller Geheimnisse. Sogar die Oberfläche des Mondes ist besser erforscht als die Tiefen unserer Weltmeere. In Unterwassergebirgen, uralten Korallenriffen und Gräben, die so tief sind, dass der Mount Everest hineinpassen würde, tummeln sich verschiedenste Tiere und Pflanzen. Von Tiefsee spricht man ab einer Meerestiefe von etwa 800 Metern, durchschnittlich ist sie aber 4 000 Meter tief. Der tiefste Punkt liegt im Marianengraben bei etwa 11 000 Metern. Da in diese Tiefen kein Licht mehr dringen kann, wachsen ab ca. 180 Metern gar keine Pflanzen mehr, es gibt aber noch Tiere, die sich an die Dunkelheit angepasst haben. Die meisten von ihnen sind allerdings kaum erforscht oder den Menschen nicht bekannt, da Forschungen so weit unter dem Meer sehr schwierig sind.

Viele Ökosysteme in der Tiefsee sind nicht erforscht

Obwohl die Menschen nur sehr wenig über die Ökosysteme und Lebensräume der Tiefsee wissen, wollen Konzerne und Regierungen sich das Recht sichern, dort Rohstoffe abzubauen, hauptsächlich geht es dabei um verschiedene Metalle. Das ist eine Bedrohung für die Artenvielfalt und bringt auch andere Probleme mit sich. Da die meisten Ökosysteme der Tiefsee unerforscht sind, ist es schwierig, die Schäden von Anfang an klein zu halten und auch die Folgen der Zerstörung sind kaum abzuschätzen.

Besonderes Interesse besteht am Abbau von Manganknollen, die in 3000 bis 6000 Metern Tiefe am Grund liegen. Die Manganknollen haben sich im Laufe von Millionen Jahren entwickelt und enthalten Metalle, die in der Hightech-Industrie, beispielsweise bei der Herstellung von Handys, Laptops oder E-Autos, genutzt werden. Der Abbau der Knollen würde den Meeresboden jedoch für unabsehbar lange Zeit zerstören. Außerdem leben an den Manganknollen andere Meereslebewesen wie Mikroorganismen, Würmer, Krebse und Weichtiere und die kleine Tiefsee-Krake “Casper”. Sie brütet ihre Eier auf  Manganknollen aus.

Der geplante Knollenabbau mit tonnenschweren Geräten würde den Lebensraum dieser Tiere zerstören, mit Auswirkungen auch auf andere Arten im Meer. Deswegen setzt Greenpeace sich dafür ein, dass die Pläne für den Abbau von Rohstoffen in der Tiefsee gestoppt werden!