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Earth Overshoot Day Demonstration in Hamburg
© Niklas Grapatin / Greenpeace

Nachhaltig leben

Alternativen zur Konsumgesellschaft

Politik und Wirtschaft haben beim Klima- und Ressourcenschutz die großen Räder zu drehen – aber tun das nur langsam. Als Gesellschaft können wir den Wandel beschleunigen, indem wir unser Verhalten ändern.

Selten getragene Klamotten quellen aus dem Kleiderschrank, ebenso der Plastikmüll aus dem gelben Sack. Und tut die neue Bohrmaschine wirklich not? Dass die Menschheit über ihre Verhältnisse lebt, führt uns Jahr für Jahr unerbittlich der Erdüberlastungstag vor Augen. Dabei stellt das Global Footprint Network eine recht simple Rechnung auf: Wie viele Ressourcen wie saubere Luft, Holz oder Wasser stellt die Erde pro Jahr zur Verfügung – und wie viel verbraucht die Menschheit tatsächlich? Aus dem beobachteten Missverhältnis zwischen Ressourcenverbrauch und Regeneration lässt sich jedes Jahr ein konkretes Datum ableiten: 2025 war der weltweite Earth Overshoot Day am 24. Juli. Ab dem Tag waren die Ressourcen aufgebraucht; den Rest des Jahres lebte die Bevölkerung sozusagen in einem ökologischen Schuldenberg der Erde. Und das Datum rückt jedes Jahr weiter nach vorne im Kalender. Deutschland gehört zu den weltweit größten Verbrauchern – und hatte seine jährlichen Ressourcen für das Jahr 2025 bereits am 3. Mai verprasst. 

Pärchen, auf der Handfläche die Welt als Herz
Sandra Hoyn / Greenpeace

Deutschland erreicht Erdüberlastungstag

Nachricht

Deutschland hat die ihm anteilig zustehenden Ressourcen für dieses Jahr am 3. Mai verbraucht. Für jeden weiteren Konsum, zahlen kommende Generationen und andere Länder die Zeche.

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Seit Jahrzehnten verbrauchen wir ein Vielfaches der metallischen (zum Beispiel Lithium, Neodym, Kobalt), fossilen (z. B. Öl, Gas, Kohle), mineralischen (z. B. Phosphat, Fluorit, Grafit) und nachwachsenden (z. B. Holz, Soja, Palmöl) Ressourcen, die der Planet nachhaltig bereitstellen kann – also so zur Verfügung stellen kann, dass Ökosysteme keinen Schaden nehmen. Dass wir so nicht wirtschaften, lässt sich an den Warnungen aus der Wissenschaft ablesen, an Entwaldungsraten, am steigenden CO2-Pegel und vielem mehr.  

Die weltweite Ressourcenhunger ist Haupttreiber für die multiplen Krisen unserer Zeit und dafür, dass wir außerhalb der planetaren Grenzen leben. So sind die globale Bereitstellung und Verarbeitung von Ressourcen verantwortlich für 90 Prozent des Verlustes der Artenvielfalt, 90 Prozent der Wasserknappheit und 55 Prozent der Treibhausgasemissionen. Würden alle Menschen so viele natürliche Rohstoffe verbrauchen und CO2 ausstoßen wie hierzulande, bräuchte die Menschheit knapp drei Erden.

Überkonsum auf Kosten anderer

Der nachhaltige Umgang mit unseren Ressourcen gehört zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – und ihr volles Ausmaß wird erst nach und nach sichtbar. So ist Deutschlands Verantwortung für den weltweiten CO2-Ausstoß noch höher, als es offizielle Bilanzen darlegen. Denn etliche der für den deutschen Markt produzierten Konsumgüter wie Kleidung werden im globalen Süden hergestellt – und fließen dort in die CO2-Bilanz. In den nationalen Tabellen Deutschlands tauchen sie nicht auf und fallen somit auch aus der Rechnung, wenn es um zu erreichende Klimaziele geht. 

Die Kosten für unseren Lebensstil tragen insbesondere die Menschen in den Rohstoffe produzierenden und exportierenden Ländern des Globalen Südens. Wenn etwa für unseren Überkonsum unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und fehlendem Umweltschutz in großen Mengen Gold oder Öl abgebaut wird – oder in Monokulturen mit hohem Flächen- und Pestizideinsatz Futter für die hiesige Massentierhaltung wächst. Den Preis zahlen aber auch künftige Generationen, die sich mit zerstörten Lebensräumen und der Bedrohung ihrer Lebensgrundlage konfrontiert sehen, etwa durch die Verschmutzung von Gewässern – auch hierzulande – oder Extremwetter aufgrund der Klimakrise. 

Für den Schutz unserer Lebensgrundlagen

Gleichzeitig hat sich Deutschland verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu werden, die natürliche Vielfalt zu erhalten und die Nutzung von fossilen Brennstoffen nahezu komplett einzustellen. Die bislang ergriffenen Maßnahmen reichen jedoch bei weitem nicht. 

Ein breites Bündnis aus mehr als 50 zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter auch Greenpeace, fordert deshalb von der Politik, konkrete und gesetzlich verankerte Ressourcenschutzziele. Nur so kann künftig ein sozial gerechter und ökologisch verträglicher Rohstoffverbrauch gewährleistet werden. 

  • Ein Mann läuft auf ein Gebäude zu, flankiert von Menschen, die Schilder halten.

    Auf dem Weg zu den Verhandlungen für ein globales Plastikabkommen in Genf im August 2025: Menschen aus unterschiedlichen Ländern fordern die Delegierten auf, sich für ein Ende der Plastikverschmutzung einzusetzen. Greenpeace begleitet den Verhandlungsprozess seit Jahren.

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  • 14 Aktive mit grünen Greenpeace-Shirts stehen vor einem 3,5 Meter hohen Mehrwegbecher mit einem Banner "Mehrweg statt mehr Müll".

    Bei einem bundesweiten Clean Up Day haben Greenpeace-Aktive im Juli 2025 gemeinsam mit hunderten engagierten Bürger:innen Müll gesammelt. In Köln thematisierten Aktivist:innen zudem die globale Plastikproblematik mit einem 3,5 Meter hohen Mehrweg-Kaffeebecher. In etlichen Städten und Kommunen fordern Aktivist:innen bereits Lösungen wie Mehrweg oder eine Verpackungssteuer.

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  • In einer Glasvitrine: geöffnetes Kästchen ohne Inhalt auf einem Samtkissen. Auf einem Schild steht: Gar nichts muss man sich leisten können.

    Gemeinsam mit dem Künstler Robert Heigl lädt Greenpeace ein, “NICHTS” zu kaufen. In der Ausstellung wird gefragt, was wirklich glücklich macht. Außerdem erwartet Käufer:innen ein breites Angebot an Produkten – von einem Hauch von “NICHTS” bis gar “NICHTS”.

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  • Julios Kontchou, promovierter Ökotoxologe von Greenpeace, zeigt auf einen Bildschirm

    Mikroplastik im Rhein: Aktivist:innen sind im August 2024 zu einer mehrtägigen Recherche auf dem Rhein unterwegs. Ausgewertet wurden die Proben direkt an Land in einem mobilen Labor. Bereits in den Jahren 2020 und 2021 hat Greenpeace die Behörden in Nordrhein-Westfalen auf Unmengen von Mikroplastik aufmerksam gemacht, das täglich mit dem Rheinwasser Richtung Nordsee fließt.

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  • Greenpeace-Aktivist:innen demonstrieren am Amazon Prime Day im Logistikzentrum Winsen an der Luhe gegen die Vernichtung von Neuware. Die Aktivist:innen bringen einen 27 Meter langen Schriftzug aus Versandkartons an, der die Worte "für die Mülltonne" bildet. Das Logo des Online-Versandhändlers veränderten sie mit Bannern zum Hashtag "#amazoncrime".

    Greenpeace-Aktivist:innen protestieren im Juli 2019 gegen die Zerstörung neuwertiger Waren durch den Onlinehändler. Wiederholt skandalisieren sie die Ressourcenverschwendung. Zuletzt zeigen im Oktober 2022 Recherchen von Greenpeace, ZDF-Frontal und Business Insider, wie Amazon Produkte zerstören lässt. Seit 2023 ist das Vernichten gebrauchsfähiger Kleidung – egal ob Lagerbestände oder Retouren – EU-weit verboten. Ein Erfolg.

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  • Eingang der Kleidertauschparty: ein großes X sowie ein großer Hinweis zum Abgeben der Kleidung

    Mehr als 7000 Menschen besuchen im April 2023 die größte Kleidertausch-Party Deutschlands in Hamburg, eine von vielen Greenpeace-Kleidertausch Partys.

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  • Fast Fashion and Waste Colonialism - Banner on Beach in Ghana

    Aussortierte Fast Fashion-Kleidung wird in Länder wie Ghana, Kenia und Tansania exportiert. Doch oft ist die Kleidung nicht mehr für den Verkauf geeignet und landet auf Müllhalden. Das Ausmaß zeigt eine Greenpeace-Recherche im Jahr 2023.

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  • Im Labor hält eine Frau im weißen Kittel und mit Maske ein Shein-Produkt.

    Mit täglich bis zu 9.000 neuen Artikeln befeuert der Online-Gigant SHEIN den Durchlauf in Kleiderschränken weltweit. Wie dreckig die Produktion ist, zeigt ein Greenpeace-Test im Jahr 2022.

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  • Menschen mit FFP-Masken stehen vor einer Bühne in Form eines Paragrafens. Auf dem Banner steht: Menschenrechte und Umweltschutz brauchen einen gesetzlichen Rahmen!

    Seit Jahren setzen sich immer wieder Greenpeace-Aktive für ein Lieferkettengesetz ein, das Menschenrechte und Umweltschutz entlang der ganzen Lieferkette stärken soll. Hier präsentieren sie im September 2020 in Kooperation mit der Initiative Lieferkettengesetz die von mehr als 222000 Menschen unterzeichnete Petition „Menschenrechte und Umweltschutz brauchen endlich einen gesetzlichen Rahmen!“ adressiert an Bundeskanzlerin Angela Merkel.

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  • Greenpeace-Freiwillige organisieren den "Make Smthng Day" als einen Tag mit Workshops, Vorträgen und Arbeitsstationen mit den Schwerpunkten Tauschen, Upcycling, Basteln, DIY (Do it yourself), Veganismus und Minimalismus.

    Die "Make Smthng Week" wird seit 2017 jährlich von Greenpeace-Ehrenamtlichen veranstaltet, um wie hier 2019 in Berlin in der Vorweihnachtszeit und rund um den "Black Friday" auf Konsumalternativen aufmerksam zu machen.

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Echte Lösungen statt Scheinlösungen

Für den notwendigen Richtungswechsel reichen bestehende Teillösungen nicht aus, oftmals entpuppen sie sich als regelrechte Scheinlösungen. So verkennt der Ruf nach mehr Recycling, dass weiterhin zwei Drittel des Plastiks nicht recycelt wird. Die schiere Masse an Plastikmüll überfordert die Systeme. Die Lösung liegt also darin, weniger Plastik zu produzieren – und stattdessen zum Beispiel auf Mehrweg zu setzen. Auch die Substitution fossiler durch nachwachsende Rohstoffe im großen Stil hilft nicht weiter. Wenn etwa Mais für die Produktion von Wegwerfbechern angebaut wird, belegt das wertvolle Ackerflächen, die dann nicht mehr für den Anbau von Lebensmitteln zur Verfügung stehen. 

Stattdessen brauchen wir eine auf Suffizienz, also weniger Verbrauch, und Gemeinwohl ausgerichtete, ressourcenschonende Produktions- und Lebensweise innerhalb der planetaren Grenzen. 

Deutschland muss seinen Ressourcenverbrauch mindestens halbieren: Derzeit verbrauchen wir etwa 16 Tonnen Rohstoffe pro Person und Jahr, deutlich mehr als der nachhaltige Korridor von 5 bis 8 Tonnen vorgibt.

Kombiniert mit dem Aufbau einer echten Kreislaufwirtschaft, die Verkleinerung und Verlangsamung von Stoffströmen priorisiert – etwa durch Vermeidung, Langlebigkeit, Reparatur und Wiederverwendung, könnten wir unseren Ressourcenverbrauch enorm senken. So würden auch die neokolonialen Ausbeutungsmechanismen aufgebrochen werden.

Portrait of Moritz Jaeger-Roschko
“Der Ressourcenverbrauch heizt Klimawandel, Artensterben und Umweltverschmutzung weiter an. Wir brauchen einen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem bewussteren Konsum: Statt neu zu kaufen für den privaten Besitz, muss Leihen, Teilen oder gebraucht zu kaufen das neue Normal werden. Produkte müssen langlebig und reparierbar sein. Bei allem, was neu hergestellt wird, muss die Wieder- bzw. Weiterverwertung mitgedacht sein – sei es Häuserbau, Kleidung oder Smartphone. Bei einem modularen Smartphone können Komponenten einfach getauscht werden. Sind die Bauteile miteinander verklebt, ist eine Reparatur oft nicht möglich.”
Moritz Jäger-Roschko

Experte für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz bei Greenpeace

Portrait of Moritz Jaeger-Roschko
Zitat
“Der Ressourcenverbrauch heizt Klimawandel, Artensterben und Umweltverschmutzung weiter an. Wir brauchen einen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem bewussteren Konsum: Statt neu zu kaufen für den privaten Besitz, muss Leihen, Teilen oder gebraucht zu kaufen das neue Normal werden. Produkte müssen langlebig und reparierbar sein. Bei allem, was neu hergestellt wird, muss die Wieder- bzw. Weiterverwertung mitgedacht sein – sei es Häuserbau, Kleidung oder Smartphone. Bei einem modularen Smartphone können Komponenten einfach getauscht werden. Sind die Bauteile miteinander verklebt, ist eine Reparatur oft nicht möglich.”
Zitatinhaber, Vorname Nachname
Moritz Jäger-Roschko
Position des Zitatinhabers
Experte für Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschutz bei Greenpeace
Kreisförmiges Bild
An
Portrait of Moritz Jaeger-Roschko
© Lucas Wahl / Greenpeace

“Kreislaufwirtschaft ist viel mehr als Recycling”

Im Gespräch

Kreislaufwirtschaft klingt nachhaltig. Doch was ist das? Das und wieso der kluge Gedanke der Kreislaufwirtschaft in Deutschland irreführend genutzt wird, erklärt Moritz Jäger-Roschko im Interview.

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Nachhaltig konsumieren: Was jede:r Einzelne tun kann

Die Politik muss den Rahmen setzen, um der Bevölkerung einen nachhaltigen Konsum zu ermöglichen. So ist nicht einzusehen, dass für Hafermilch 19 Prozent Mehrwertsteuer erhoben werden, für Milch und Fleisch jedoch nur sieben. Doch auch Verbraucher:innen können die Logik von Nachfrage und Überangebot infrage stellen und sich ihr, wo es geht, entziehen. Sie können alternative Geschäftsmodelle zum Neukauf unterstützen: Teilen, Mieten, Leihen, Reparieren, Secondhand können zum neuen Normal werden und den Unterschied im Kampf gegen die Klima- und Ressourcenkrise ausmachen. Das nachhaltigste Produkt ist immer eines, das nicht neu hergestellt werden muss. 

Mann arbeitet mit Laptop auf auf einer Parkbank
© Gesche Jäger / Greenpeace

Greenpeace setzt auf gebrauchte IT-Geräte

Nachricht

Gebrauchte Handys, Laptops, Tablets zu kaufen, schont Umwelt und Portemonnaie. Doch funktioniert refurbished Hardware auch für Unternehmen? Greenpeace hat es getestet.

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Raus aus Fast Fashion

Die Produktion von Konsumgütern verschlingt nicht nur Ressourcen, auch die fertigen Produkte belasten – erst den Kleiderschrank und dann die Umwelt am Beispiel von Mode. Denn wir wissen nicht mehr wohin mit all dem Kram. So landet der Fehlkauf oder das nach wenigen Wäschen ausgeleierte Shirt aus der Fast Fashion-Branche in der Altkleidersammlung. Oft jedoch verhindert die meist schlechte Qualität der Produkte eine sinnvolle Weiterverwendung. Eine Greenpeace-Recherche folgte dem Weg von Altkleidern: Vieles endet auf illegalen Deponien oder in Flüssen in Ländern wie Ghana, Tansania, Kenia. Die Kleidung enthält größtenteils synthetische, aus Erdöl gefertigte Fasern: Sie ist damit nichts anderes als Plastikmüll und verseucht als solcher Böden, Luft und Meere. 

 Passant:innen betrachten Kleiderstatue aus Textilmüll vor dem Brandenburger Tor
© Verena Brüning / Greenpeace

Fast Fashion – billig gekauft, teuer bezahlt

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Fast Fashion zerstört Umwelt und Ressourcen – nachhaltige Alternativen sind der Weg aus der Wegwerfmode. Black Week und Black Friday heizen den zerstörerischen Konsum nochmal mehr an. Ein Greenpeace-Rechtsgutachten zeigt: Anti-Fast-Fashion-Gesetz auch in Deutschland möglich.

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Verpackungsmüll stoppen

Nachhaltig leben bedeutet auch, nach dem Wocheneinkauf nicht die Wertstofftonne bis zum Anschlag mit Einwegverpackungen vollzustopfen. Die  Menge an Verpackungsmüll in Deutschland lag laut EU-Statistikbehörde Eurostat  im Jahr 2023 bei etwa 237 Kilogramm pro Kopf. Damit liegt Deutschland deutlich über dem EU-Durchschnitt von knapp 189 Kilogramm. 

Weltweit könnte laut Prognosen die Menge an produziertem Plastik bis 2060 auf 1,2 Milliarden Tonnen pro Jahr steigen – das entspräche 1,3 Millionen PET-Flaschen die Sekunde.

Ein Greenpeace-Report zeigt die Ausmaße unseres Plastikkonsums und die Folgen für unsere Gesundheit und den Planeten. Deshalb setzt sich Greenpeace für ein starkes globales Plastikabkommen ein und fordert, dass die Neuproduktion von Plastik bis zum Jahr 2040 um 75 Prozent reduziert wird. Lösungen wären zum Beispiel verpflichtende Mehrweg-Angebote und ein flächendeckendes System für Mehrwegverpackungen. 

Immerhin gibt es seit Januar 2023 die Mehrweg-Angebotspflicht für die Gastronomie. Ein erster, wichtiger Schritt – die Umsetzung hinkt jedoch. So werden die Alternativen zu Einwegverpackungen in Fast-Food-Läden oder Restaurants kaum beworben und To-Go-Speisen nach wie vor in Einwegbehälter gefüllt. Lediglich 1,6 Prozent der Speisen im To-Go-Bereich werden in Mehrweg ausgegeben. Dabei  verschlingen Einwegverpackungen nicht nur unnötig Ressourcen, sondern produzieren auch Müll – der in der Regel nicht recycelt und schlimmstenfalls in der Umwelt entsorgt wird.

Die Stadt Tübingen hat genug davon und eine Verpackungssteuer eingeführt. Betriebe, die Einwegverpackungen nutzen, müssen seit 2022 eine Verpackungssteuer zahlen. Das Müllaufkommen sank daraufhin spürbar. Die Idee ist gut - und nachahmenswert. In 25 Städten arbeiten Greenpeace-Ehrenamtliche deshalb daran, eine Verpackungssteuer einzuführen und Mehrweg zu fördern. Das Schöne: Jede:r kann sich in der eigenen Kommune oder Stadt für eine Verpackungssteuer einsetzen.

Zwei Aktive sammeln mit Greifzangen Müll am Flussufer, im Hintergrund Häuser einer Stadt
© Annette Etges / Greenpeace

Mitmachen: Mehrweg und Verpackungssteuer

Hintergrund

Parks, Wege, Bäche: Verpackungsmüll ist hässlich und schadet der Umwelt. In vielen Städten sammeln Aktive Müll und setzen sich für Mehrweg und Verpackungssteuer ein.

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Und auch beim eigenen Einkauf lässt sich Verpackungsmüll reduzieren: die Mehrwegbox für die Käsetheke, unverpacktes Obst- und Gemüse, ein mitgebrachter Beutel fürs Brot.  

“Black Friday”, “Cyber Monday” – und der Gegenentwurf

Und über allem kreist die Frage. Was brauche ich wirklich? In den Supermarkt solle man nicht hungrig gehen, lautet die Empfehlung gegen übervolle Einkaufskörbe. Doch was hilft gegen die Flut an Werbung für die Must-haves der Konsumwelt – wie es die Fast-Fashion-Industrie perfektioniert. Mit Sonderangebotstagen wie “Black Friday” und “Cyber Monday” hat der Einzelhandel regelrechte Konsum-Feiertage geschaffen: Ende November, mitten im Weihnachtsgeschäft locken Elektromarktketten und Onlinekaufhäuser mit Schnäppchen, die so preisgünstig sind, dass sie im Warenkorb landen, obwohl oft gar kein Bedarf besteht. Dabei brechen die Konzerne Umsatzrekorde, die jedes Jahr ein Stück nach oben korrigiert werden. Gut für Klima und Umwelt ist das nicht: Die Waren werden energie- und ressourcenintensiv produziert, um die halbe Welt geschickt – und im schlimmsten Fall gleich wieder entsorgt.

Greenpeace-Ehrenamtliche setzen jedes Jahr ein positives Gegengewicht zu der Rabattschlacht: Die MAKE-SMTHNG-Week lädt dazu ein, einander beizubringen, wie man Dinge des alltäglichen Gebrauchs einfach selbst herstellt. Dazu kommen Kleidertauschbörsen, Repair-Cafés, Workshops, Kochkurse und Vorträge. Die Idee ist, Alternativen zur Konsumgesellschaft aufzuzeigen, mit Spaß, aber auch spürbarer Wirkmacht: Im Kampf gegen die Klimakrise geht es nicht ohne individuelle Verhaltensänderungen. Dass die keinen Verzicht bedeuten, sondern das Aneignen von Fähigkeiten und der Austausch von Wissen ein Gewinn ist – das zeigt die MAKE-SMTHNG-Bewegung mit ihrem weltweiten Netzwerk von Maker:innen und Aktivist:innen.

Lebensmittel wie Trockenfrüchte, Bohnen, Reis, Nudeln und Seifen werden unverpackt in einem Unverpackt-Laden angeboten. Zum Einkaufen und Abfüllen werden Transportbehälter aus Glas und Stoffbeutel verwendet. Auf diese Weise wird Plastik vermieden.
© Dmitrij Leltschuk/Greenpeace

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Tipps für nachhaltigen Konsum

Menschen am Strand auf Sylt
© Bente Stachowske / Greenpeace

Fünf Tipps für nachhaltiges Reisen

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Viele zieht es im Urlaub in die Sonne, um endlich mal wieder zu entspannen. Fünf Tipps, wie wir beim Reisen Umwelt und das Klima schonen können.

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Sternfahrt in Berlin für eine fahrradfreundliche Stadt (2016)

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Tipps zum Einsparen von CO2 gibt’s jede Menge. Doch wie viel bringt welche Maßnahme? Hier sind elf Tipps, die wirklich helfen.

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Frau mit Kleid vor Spiegel bei Kleidertauschbörse
Michael Loewa / Greenpeace

10 Konsum-Tipps

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Wir ertrinken in Konsumprodukten, die wir nicht brauchen – weniger wäre oft mehr. Hier sind zehn Tipps, wie man im immer schnelleren Verwertungskreislauf auf die Bremse tritt.

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Junger Orang-Utan klettert in Kalimantan auf Borneo an einer Liane.
Markus Mauthe / Greenpeace

10 Tipps zum Waldschutz

Kurz und Knapp

Zu Hause, im Supermarkt oder im Garten: Wir alle können etwas für den Waldschutz tun – Tag für Tag. Das kommt auch Klima und Artenvielfalt zu Gute.

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Drei junge Frauen sitzen an einem mit Getränken und vegetarischen Speisen gedeckten Tisch.
Shutterstock

12 Tipps für nachhaltiges Essen

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Gutes Essen – was bedeutet das? Dass es lecker ist, na klar. Gesund soll es sein, umweltschonend und fair produziert. Wie das geht? Wir haben 12 Tipps zusammengestellt.

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An einer im Meer treibenden Plastikflasche haften Muscheln
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10 Tipps für weniger Plastik

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Verpackungsfolien, Einweggeschirr, Abreißtüten: Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – und doch gar nicht so schwer zu vermeiden. Wir haben dazu ein paar Tipps.

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Vertrauen durch Transparenz

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