Stierkäfer
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Stierkäfer

Insekt des Jahres 2024

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Habt ihr schonmal von dem Stierkäfer gehört? Dieser Käfer heißt wissenschaftlich Typhaeus
Typhoeus und kommt aus der Familie der Mistkäfer. Stierkäfer heißt er im Deutschen, weil die
männlichen Käfer zwei nach vorne gerichtete Hörner haben.
Dieser Käfer ist das Insekt des Jahres 2024. Er glänzt schwarz, ist 14-20 Millimeter groß und hat ein
Gewicht von ca. 0,3 Gramm. Also ziemlich klein, aber sehr stark und wichtig für das Ökosystem! Die
Insekten haben viele Härchen an ihren Beinen und können das 1000-fache ihres eigenen
Körpergewichtes rollen.

Was macht den Stierkäfer so besonders?
Stierkäfer sammeln Kot von Kaninchen, Rehen, Rindern, Schafen, Kühen oder Pferden. Das klingt
erstmal nicht so lecker, ist aber super für die Natur und: Stierkäfer gelten als Hygieneabteilung der
Käfer.
Sie sind hervorragend im Tunnelbau. Dadurch wird der Boden aufgelockert und die Qualität der
Böden wird durch den Kot verbessert. Als Nebeneffekt werden Samen von Pflanzen verteilt und der
Ausstoß von Treibhausgasen wird reduziert.
Aber wie geht das denn?
In Kuhfladen sind Treibhausgase, vor allem Ethane enthalten. Durch die Käfer werden die Kuhfladen
unter die Erde transportiert und dadurch werden die Abgase verringert.
Stierkäfer sind auch wichtig für das Bestäuben von Wildblumen und Gräsern.
Die Käfer sind also nicht wegzudenken und übernehmen sehr wichtige Aufgaben in der Natur.

Wie sieht der Alltag eines Stierkäfers aus?
Stierkäfer rollen nicht nur Kot vor sich her. Die Käfer leben auf feuchten Wiesen und Weiden,
Heidegebieten und hellen Kiefernwäldern. Verbreitet sind sie in Nordafrika, Westeuropa und im
östlichen Mitteleuropa.
Sie graben bis zu 1,50 Meter tiefe Schächte in den Boden, um dort ihr Nest zu bauen.
Dieses „Revier“ verteidigen sie vor anderen Stierkäfern. Unter anderem haben sie dafür ihre zwei
Hörner.
Die weiblichen Stierkäfer legen bis zu 80 Eier in das Nest. Zu diesem Ort wird dann der Kot gerollt: die
Nahrung der Käfer-Larven.
Die Larven ernähren sich von Mist und Kadavern, während die erwachsenen Käfer fast nur Pflanzen
fressen.

Sind Stierkäfer in Gefahr?
Ja. Ihr Lebensraum wird immer kleiner: Viele Grünflächen werden bebaut und mit schädlichen
Düngemitteln besprüht.
Hinzu kommt, dass viele Nutztiere (Schafe, Kühe) in Ställen statt auf der Weide stehen und so ein
wichtiger Teil der Nahrung für die Larven der Stierkäfer fehlt.
Auch die Klimaveränderung macht den Insekten zu schaffen.
Wie kann dem Stierkäfer geholfen werden?
Kühe, Schafe und andere Nutztiere sollten wieder auf der Weide stehen, damit der Stierkäfer
Nahrung für die Larven findet. In der Landwirtschaft sollten weniger Medikamente eingesetzt
werden (Entwurmungsmittel), vor allem wenn diese vorbeugend gegeben werden, also obwohl es
gar nicht unbedingt notwendig ist.