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Greenpeace-Banner an der Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg, September 2011
Gordon Welters / Greenpeace

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Mit aktiver Lobbyarbeit gegen Klimaschutz vorgehen, das spielt sich hinter den Kulissen des Autobauers wirklich ab, sagt Wolfgang Lohbeck, Verkehrsexperte von Greenpeace. VW lässt Millionen von Euro springen, um den Gesetzgeber von strengeren Vorschriften für Abgase abzuhalten. Gleichzeitig präsentiert sich der Konzern nach außen als nachhaltig und um die Umwelt besorgt. So lange das meistverkaufte Golfmodell in seiner Basisversion sechseinhalb Liter verbraucht, ist das eine Irreführung.

Etwa 60 Millionen Tonnen CO2 stoßen die innerhalb eines Jahres vom Volkswagen Konzern europaweit verkauften Autos während ihrer Nutzungsdauer aus. Das ist fast genauso viel wie die beiden größten europäischen Konkurrenten PSA, mit den Marken Peugeot und Citroen, und Ford gemeinsam erzeugen und doppelt so viel wie die Autos von BMW und Daimler zusammen ausstoßen. Dabei könnte VW mit der längst vorhandenen Technik seine Klimabilanz erheblich verkleinern.

Klimaschutz nur für zahlungskräftige Kunden

Allerdings kommen nur zahlungskräftige Kunden bislang in den Genuss dieser Technik - denn die wird nur gegen Aufpreis angeboten. Die Mehrkosten für die von VW als Blue Motion oder Blue Motion-Technology bezeichnete Spartechnologie liegen um ein Mehrfaches über den Herstellungskosten. Daher fordert Greenpeace von Volkswagen, seine vorhandene Spartechnik komplett und ohne Aufpreis in Serie zu bringen und seinen Widerstand gegen europäischen Klimaschutz aufzugeben.

Aber nicht nur VW wird als Hersteller von Greenpeace zum Handeln aufgefordert. Auch die anderen Autokonzerne sind gefragt. Autos mit sechs Litern Verbrauch sind unverantwortlich, egal von welchem Hersteller. VW muss wegen seines hohen Gesamtaustoßes an CO2 vorangehen. Auf die Forderungen der unabhängigen Umweltschutzorganisation hat der Konzern bisher aber noch nicht reagiert.

Bereits im Juni dieses Jahres hatte Greenpeace im Internet mit der Parodie eines VW-Werbefilms dazu aufgerufen, dass der Konzern sich für mehr Klimaschutz einsetzt. Der Film in der von VW gewählten Star Wars-Thematik wirft ein Licht auf die dunkle Seite des Konzerns.

Ein Banner am Gebäude, viele Banner auf Facebook

{image_r}Mit dem Abhängen des Banners am Volkswagen-Gebäude in Wolfsburg war die Aufmerksamkeit am Donnerstag nicht verschwunden. Volkswagen reagierte auf die Aktion der Greenpeace-Aktivisten und veröffentlichte eine Pressemitteilung, aus der hervorging, dass Greenpeace Gesprächsangebote von VW nicht angenommen habe. Da diese Behauptung nicht den Tatsachen entspricht, hat Greenpeace den kompletten Briefverkehr mit Volkswagen auf dem Blog veröffentlicht. Aus dem Blogbeitrag Greenpeace und Volkswagen: Ein Briefwechsel. wird deutlich, dass es der Volkswagen-Konzern ist, der sich auf die letzte Anfrage von Greenpeace nicht gemeldet hat.

Gleichzeitig sind am Donnerstag auch die Internet-User aktiv geworden. Die Facebook-Fanpages unter anderem von Volkswagen Deutschland und Volkswagen International wurden von Usern und Unterstützern der Greenpeace-Forderung an VW mit Kommentaren gepflastert. Zahlreiche Menschen forderten Volkswagen über die Fanpages dazu auf, ihrer Verantwortung für den Klimaschutz gerecht zu werden. Neben Kommentaren auf der Pinnwand,konnten Unterstützer über ein Slicer-Tool von Greenpeace die Kampagnen-Bilder in neun Teile teilen lassen. In der richtigen Reihenfolge an der Pinnwand von Volkswagen hochgeladen, ergaben die Mosaikbausteine schöne Gemälde an der Fotowand der VW-Fanpages. 

  • Screenshot Volkswagen-Facebook Seite vom 08.09.2011

    VW Facebook Seite

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  • Greenpeace-Banner an der Volkswagen-Zentrale in Wolfsburg, September 2011

    Botschaft an VW

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Die dunkle Seite des Volkswagen-Konzerns

Die dunkle Seite des Volkswagen-Konzerns

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Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

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