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Kiner T-Shirt von Uniqlo, Juli 2011
Alex Stoneman / Greenpeace

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Die zwölfte globale Modemarke wird sauber: Als Reaktion auf die Greenpeace-Kampagne Detox für giftfreie Mode will die größte asiatische Modemarke Uniqlo ihre Kollektion entgiften. Das Unternehmen aus Tokio gibt heute bekannt: Alle umwelt- und gesundheitsschädlichen Textilchemikalien werden bis zum Jahr 2020 aus der Produktion verbannt.

Fabrikarbeiterin in der Provinz Guangdong

Während die Modeindustrie auf dem Weg zu giftfreier Produktion weit vorangekommen ist, verschärft sie mit ungebremster Massenproduktion die Klimakrise, so ein Greenpeace-Report.

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Mit über 900 Geschäften zählt Uniqlo zu den erfolgreichsten zehn Modeketten der Welt. Zum japanischen Mutterkonzern Fast Retailing Group zählen neben Uniqlo auch die High-Fashion-Marken Comptoir des Cotonniers, Princessetam.tam und Theory. Produkte aller Marken der Fast Retailing Group sollen giftfrei werden. Verkauft werden die Textilien in über 2000 Geschäften weltweit.

"Mit nachhaltiger Mode werden sich die Japaner einen klaren Wettbewerbsvorteil erarbeiten", sagt Manfred Santen, Detox-Kampaigner von Greenpeace. "Firmen wie Calvin Klein, Victoria's Secret und G-Star Raw, die hartnäckig am Einsatz gefährlicher Schadstoffe festhalten, werden langfristig das Nachsehen haben."

Bereits dieses Jahr will die Fast Retailing Group für 80 Prozent ihrer Produktionsstandorte offenlegen, welche Chemikalien verwendet und freigesetzt werden. Damit erfüllt Uniqlo nach Levi's, Zara, Mango und Esprit eine zentrale Forderung der Greenpeace-Kampagne: Die Menschen in den Produktionsländern sollen Informationen erhalten, welche Schadstoffe durch Fabrikabwässer in Flüsse und damit in die Nahrungskette gelangen. Dazu zählen krebserregende und hormonell wirksame Substanzen.

Die Fast Retailing Group ist das zwölfte Unternehmen, das sich den Forderungen der weltweit beachteten Greenpeace-Kampagne Detox anschließt. Im Jahr 2011 verpflichteten sich bereits die Sportartikel-Hersteller Puma, Adidas, Nike, Li Ning und die Modemarken H&M, C&A und Marks & Spencer zu einer giftfreien Produktion. Greenpeace-Untersuchungen belegten bereits 2011, dass gefährliche Textilchemikalien durch Fabrikabwässer im Herstellungsland und durch die Haushaltswäsche im Absatzland freigesetzt werden können.

Schmutzige Wäsche (Teil 3): Zusammenfassung

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Müllhalde mit Kühen in Ghana

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