Klimakrise und Wirtschaftskrise können gemeinsam gelöst werden
Greenpeace-Kletterer protestieren an Zwillingstürmen der Deutschen Bank in Frankfurt
"Konjunkturkrise und Klimawandel lassen sich gemeinsam bekämpfen. Jetzt ist die Zeit für ein massives Investitionsprogramm in grüne Technologien – einem grünen New Deal", fordert Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.
Greenpeace-Berechnungen zufolge müssen die Industrieländer jährlich mindestens 110 Milliarden Euro aufbringen, um den weltweiten Treibhausgasausstoß wirksam zu begrenzen. Auf Europa, wo die Staats- und Regierungschefs diese Woche beim Frühjahrsgipfel über ihre Position zur Finanzierung des weltweiten Klimaschutz entscheiden, entfallen Zahlungen von 35 Milliarden Euro pro Jahr. Deutschland muss in der EU eine Führungsrolle einnehmen und mindestens sieben Milliarden Euro im Jahr bereitstellen.
Für den im Dezember in Kopenhagen stattfindenden Klimagipfel ist ein konkretes finanzielles Angebot von Seiten der Industrieländer eine Grundvoraussetzung für den Erfolg der Verhandlungen. Denn ohne konkrete Angebote sind die Entwicklungsländer nicht zu einem Abkommen bereit.
"Wenn die Chance auf ein gutes Klima-Abkommen in Kopenhagen nicht ungenutzt vergehen soll, muss Angela Merkel endlich reagieren und den Beitrag Deutschlands zur Bewältigung der Klimakrise zahlen", sagt Karsten Smid. In den vergangenen Wochen haben die EU-Umwelt- und Finanzminister die Entscheidung über den Finanzbeitrag der EU zum weltweiten Klimaschutz wiederholt vertagt.
Die Türme der Deutschen Bank stehen symbolisch für Banken in Deutschland, die wiederholt Unterstützung in Milliardenhöhe durch die Regierung erhalten haben. Während der Klimaschutz unter der fehlenden Handlungsbereitschaft der Bundesregierung leidet, wurden zum Beispiel für die Rettung der Hypo Real Estate Bank einmalige Garantien in Höhe von 102 Milliarden Euro bereitgestellt.