Greenpeace: Konsens-Strategie der Bundesregierung verhinderte Durchbruch
Bonn-Konferenz bringt kleinen Fortschritt für Klimaschutz
"Die Konferenz hat gezeigt: Die Politik reagiert immer noch zu langsam auf die Bedrohung Klimawandel", sagt Sven Teske, Energieexperte von Greenpeace. "Das ist, als wenn Ihr Haus brennt und Sie löschen mit dem Löffel." Für den schwachen Ausgang der Konferenz ist auch die deutsche Bundesregierung verantwortlich: Ihre Strategie, die Abschlusserklärung im Konsens mit den USA und den Ölstaaten zu formulieren, verhinderte den politischen Durchbruch pro Erneuerbare Energien.
Nur auf der Ebene der konkreten Projekte lieferte die Konferenz erfreuliche Ergebnisse. Die Ankündigung Chinas, seinen Anteil Erneuerbarer Energien bis 2010 auf zehn Prozent zu steigern, wird der Branche Auftrieb geben. Auch die Philippinen und Ägypten haben konkrete Ausbauziele benannt.
Im Gegensatz zur Europäischen Union: "Die EU hatte ihre Hausaufgaben nicht gemacht und kam ohne gemeinsame Strategie zur Konferenz", sagt Teske, "anstatt mit dem Ziel 20 Prozent Erneuerbare bis 2020 die Führung zu übernehmen, stiftete sie nur Verwirrung."
Tief enttäuscht zeigten sich die SolarGeneration-Jugendlichen über die Arbeit der Politiker. "Ich bin wütend", sagt Justus Rollien (17) aus Schwerin. "Wieso zählt meine Zukunft weniger als Geld?"