
Glückwünsche zu 30 Jahre Greenpeace Deutschland
- Nachricht
Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert
Einen gemeinsamen Tenor haben die Glückwünsche in der neuen Ausgabe des Greenpeace Magazins: Konstruktive Dialoge, Unabhängigkeit und fantasievolle Aktionen machen Greenpeace aus. Das ist Spitzenpolitikern und Wirtschafts-Vertretern gleichermaßen wichtig. Lob kommt zum Beispiel von Sigmar Gabriel, SPD. Greenpeace sei eine unerlässliche und gar nicht mehr wegzudenkende Organisation. Kompetent und schlagkräftig zugleich erregt Greenpeace fast überall auf der Welt mit spektakulären Aktionen Aufsehen, sagt er. Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, sieht in Greenpeace den Stachel im Fleisch all derer, die vor den Umweltfolgen ihres Handelns hartnäckig die Augen verschließen. Einig sind sich alle Gratulanten in einem Punkt: Greenpeace hat den Umweltschutz in den Köpfen der Menschen verankert.
Doch es klingt auch Kritik an Greenpeace durch. Werner Wenning, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG, wünscht sich zum Beispiel, dass Greenpeace generell weniger Fokus auf eine rein emotionale Zuspitzung von Themen setzt und eher Wert auf wissenschaftlich abgesicherte Fakten legt. Durch die Blume äußern CSU-Vorsitzender Seehofer und Wirtschaftsexperte Hans-Werner von Sinn ihr Kritik: Unsere Umwelt müsse geschützt werden. Nur über den richtigen Weg dahin, sei man nicht immer einer Meinung. Deshalb kann Greenpeace laut Umweltminister Norbert Röttgen auch manchmal unbequem, lästig und fordernd sein.
Jürgen Flimm, der Intendant der Salzburger Festspiele, gibt Greenpeace einen Arbeitsauftrag mit auf den Weg: Alte AKWs sollen bis in alle Ewigkeiten weiterhin laufen, um uns mit fragwürdiger Energie zu versorgen, die wir bedenkenlos anzapfen; die geplanten Endlager sind unsichere, verrottete Höhlen. Die sprudelnde Katastrophe vor den südlichen Küsten der USA wird zum irreparablen Menetekel einer Zivilisation, die sich auf fahrlässige Weise selbst abschafft. Greenpeace wird auch in den nächsten 30 Jahren genug zu tun haben.