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Von Freitag bis Sonntag hatten die Teilnehmer aus Umweltbewegung und globalisierungskritischer Bewegung, Politik, Wissenschaft und Kirche darüber diskutiert, wie der Weg zu einer ökologisch zukunftsfähigen und gerechten Welt aussehen kann. Veranstaltet wurde McPlanet.com von einem Trägerkreis bestehend aus Attac, BUND, EED, Greenpeace und der Heinrich-Böll-Stiftung, in Kooperation mit dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie.
In der Deklaration wird die Klimapolitik von Kanzlerin Angela Merkel scharf kritisiert: Wir haben es satt, dass die Bundesregierung sich in Deutschland, der Europäischen Union und bei den G8-Verhandlungen mit schönen Formulierungen in Szene setzt, ihre tatsächliche Politik dem Klimaschutz aber zuwiderläuft. Auch die G8 habe mit ihrer Energiepolitik wirksamen Klimaschutz bisher verhindert. Unter den Folgen litten vor allem die Armen des Planeten.
{image_r}Kein Zweifel bestand in den zahlreichen Panels, Workshops und Foren des Kongresses daran, dass eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Gesellschaft möglich sei. Zur Verwirklichung brauche es aber klare, politisch gesetzte Rahmenbedingungen. Die Politik müsse endlich einen gerechten Klimaschutz zur Leitidee machen, statt weiterhin vorrangig Wirtschaftsinteressen zu bedienen. Dafür sei starker Druck aus allen Bereichen der Gesellschaft notwendig.
Veranstalter und Teilnehmer von McPlanet.com riefen deshalb dazu auf, sich an den Protesten gegen den G8-Gipfel am 2. Juni in Rostock zu beteiligen und dort für ein Klima der Gerechtigkeit zu demonstrieren. In der Erklärung heißt es: Wir werden unsere Verantwortung für unser Klima wahrnehmen: Nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Wähler und als politisch aktive Bürger.
In der Abschlussveranstaltung am Sonntagvormittag plädierte Klaus Töpfer, ehemaliger Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), für ein Umdenken im Umgang mit Afrika. Für die Leistungen, die Afrika den Industrieländern mit dem Erhalt seiner Wälder für den Klimaschutz erbringe, müsse endlich auch wirklich gezahlt werden. Es dürfe nicht länger der Eindruck entstehen, dass die Länder Afrikas nur Almosenempfänger seien. Geben wir den Menschen dort endlich das Gefühl, dass sie uns etwas geben, forderte Töpfer.
Auch Marcelo Furtado, Kampagnen-Direktor von Greenpeace Brasilien, erinnerte die Teilnehmer anschließend daran, wie wichtig die Motivation der Menschen für den Kampf gegen den Klimawandel ist. Mit Technologie allein lässt sich das Klimaproblem nicht lösen. Solange sich nicht jeder von uns persönlich verpflichtet, etwas gegen den Klimawandel zu tun, wird sich nichts ändern. Furtado appellierte an die Teilnehmer des Kongresses, jeweils zehn Freunde und zehn Fremde zum Protest gegen die Klimapolitik der G8 zu bewegen. Es ist unsere Aufgabe, die Menschen zu motivieren, aufzustehen und Teil der Lösung zu werden.