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Die deutsche Flagge

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91 Prozent der Bewohner Deutschlands haben die deutsche Staatsbürgerschaft, neun Prozent eine andere (türkische, polnische, italienische, russische, griechische, spanische usw.). Amts- und Verkehrssprache ist Deutsch. Haben Menschen, die in Dialekten der deutschen Sprache aufgewachsen sind, Schwierigkeiten mit Grammatik und Ausspracheregeln der Standardsprache, wird das im Allgemeinen schmunzelnd toleriert. Ähnliche Schwierigkeiten bei Menschen, deren Muttersprache Türkisch, Russisch oder Afghanisch ist, führen nicht selten zu der Aufforderung erstmal richtig Deutsch zu lernen.

Geografie, Politik, Fußball

  • Fläche: 357.104 Quadratkilometer
  • Einwohnerzahl: 82,3 Millionen
  • Hauptstadt: Berlin
  • Amtssprache: Deutsch
  • Staatsform: Bundesrepublik
  • Unabhängigkeit: 23. Mai 1949 und 3. Oktober 1990 (Beitritt der DDR)
  • Die deutsche Nationalmannschaft nimmt zum 17. Mal an einem Fußball-Weltmeisterschaftsturnier teil. Siebenmal erreichte sie das Finale, dreimal wurde Deutschland Weltmeister; einmal Weltmeister der Herzen, aber dieser Titel zählt nur bei den deutschen Fans und gilt so viel wie in Hamburg weltberühmt

Wirtschaft

Wirtschaftlich gilt Deutschland als eine der erfolgreichsten Industrienationen der Welt. Auf den Titel Exportweltmeister hielt man sich einiges zugute. Deshalb macht den Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Medien, der Einbruch der Exporte 2009 schwer zu schaffen. Das Manager-Magazin titelte: Exporte ziehen Deutschland runter. Bundeskanzlerin Angela Merkel bleibt deshalb auch mit veränderter Mannschaft bei ihrem Ziel: Deutschland wieder weltweit an die Spitze führen.

Die Methoden, mit denen die Bundesregierung dieses Ziel erreichen will, haben sich gegenüber besseren Zeiten nicht geändert: Frau Merkel fordert von ihrer Nationalmannschaft jetzt nur noch mehr Eigenverantwortung bei der Vorsorge gegen Krankheit und Armut im Alter. Wie der Bundestrainer fordert sie von ihrer Mannschaft, dass sie ihre Knochen hinhalten und vollen Einsatz zeigen. Der Weg an die Spitze der Nationen erfordert Spitzenleistungen; zu viel Rücksicht wäre da ganz falsch. Das Sparpaket, dass gerade von der Koalition geschnürt wird, ist groß: runde 80 Milliarden Euro. Kritik an den Sparplänen kommt nicht nur von der Opposition. Die Pläne seien unsozial, da hauptsächlich Familien und Arbeitslose mit Einschnitten rechnen müssten.

Beim Krisenmanagement kommt Frau Merkel ziemlich oberlehrerhaft rüber: Besser als alle anderen weiß die Bundeskanzlerin nämlich, dass Griechenland über seine Verhältnisse gelebt hat und deshalb jetzt mit schmerzhaften Einschnitten gespart wird. Woran sie in diesem Zusammenhang nicht erinnert werden möchte, ist die Tatsache, dass inzwischen auch im kleinsten griechischen Dorf bei Aldi eingekauft wird und Griechenland ziemlich viel Geld aufbringen muss, um die Einfuhren deutscher Waren zu bezahlen.

Natur und Umwelt

Die Natur in Deutschland ist Kultur. Das heißt man sieht ihr an, dass sie für alle möglichen produktiven Leistungen zerstört, verwandelt, umgemodelt und zubetoniert worden ist. Umweltpolitiker verweisen stolz darauf, dass immerhin mehr als 30 Prozent der Landesfläche unter Naturschutz stehen. Von den Alpen bis zum Wattenmeer gibt es überall in Deutschland Gebiete, die in ihrer - nicht mehr ganz - ursprünglichen Natürlichkeit belassen werden.

Klimaschutz ist ein besonderes Anliegen der Bundesregierung, deshalb musste Frau Merkel auch in Kopenhagen feststellen, dass der nationale Eigensinn - der anderen Staaten, versteht sich - über das Wohl der Menschheit gestellt worden sei. Ihren FDP-Ministern ist das ganz recht, sie wollen ohnehin die Klimaziele reduzieren. Umweltminister Röttgen erklärt ihnen darum, dass sie mal wieder gar nichts begriffen hätten. Denn nur durch strenge CO2-Standards ergebe sich quasi ein Sachzwang zu Investitionen in klimafreundliche Technologie. Und wer liegt da vorne? Unsere Rolle ist klassisch: durch deutsche Technologie, Ingenieurfähigkeiten und Maschinen den weltweiten Energiehunger klimafreundlich zu stillen. Unser Kapital sind grüne Technologien, erklärt Röttgen im Spiegel 53/2009.

Auch der Atomausstieg ist wichtig, damit in "grüne Technologien" investiert wird. Trotzdem disskutiert die Bundesregierung darüber, die Atommeiler in Deutschland bis zu 28 Jahre länger am Netz zu lassen. Dabei wollen laut einer repräsentativen Umfrage von TNS-Emnid 67 Prozent der Bundesbürger am Atomausstieg festhalten.

Menschenrechte und Korruption

Korruption kommt praktisch nicht vor - wenn man dem Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung glauben darf. Fehlende oder unklare Rechtsgrundlagen können allerdings zu Missverständnissen führen, die dann aber als Spendenskandale bereinigt werden. Dass Siemens mit seiner Abteilung für die Pflege von Beziehungen gerade wieder als Wahlkampf-Finanzier eines griechischen Ministers auffiel, könnte zum Punktabzug bei Transparency International (TI) führen. Dabei ist der gegenwärtige 14. Platz auf der Korrutions-Rangliste von TI auch schon kein Spitzenplatz...

Bei der Wahrung der Menschenrechte lässt sich die Bundesregierung von niemandem etwas nachsagen. Sie erinnert selber an die Verbrechen der Nationalsozialisten und verfügt deshalb über einen eigenen Artikel im Grundgesetz, der das Recht auf Asyl schützt. Mit Gastfreundschaft hat Asyl allerdings nichts zu tun. Deutsche Behörden entscheiden, welcher Flüchtling tatsächlich vor politischer und religiöser Verfolgung Schutz sucht und welcher vom Hunger vertrieben wurde. Die Faustregel für den Abwehrblock an Deutschlands Grenzen lässt sich so beschreiben: Politisch Verfolgte hätten es gar nicht erst bis zur deutschen Grenze geschafft.

Besonderheiten

Die Deutschen unterliegen einem Irrtum, wenn sie glauben, die Deutschen würden im Ausland bewundert und beneidet wegen ihrer Dichter und Denker (Goethe, Schiller, Kant) oder zumindest wegen der Leistungen deutscher Ingenieurs-Kunst (Daimler, Benz, Porsche). Was Deutschland wirklich beliebt gemacht hat in der ganzen Welt, ist die Schwarzwälder Kuckucksuhr.

(Autor: Harald Mörking)

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