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Ein Feuerwehrmann läuft eine Straße entlang; hinter ihm brennt der Wald.
Pedro Armestre / Greenpeace

Brände in Spanien

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In Spanien brennt der Wald. Die Ursachen sind meist menschengemacht, die Präventionen unzureichend und verstärkte Schutzmaßnahmen für den Wald unerlässlich.

Seit Wochen wüten heftige Brände in den Wäldern Südeuropas, besonders in Spanien. Teile des Landes wie die Sierra del Gata in der Provinz Extremadura sind stark von den Feuern betroffen. Mehr als 54.000 Hektar, eine Fläche etwa so groß wie der Bodensee, fiel bereits den Flammen zum Opfer; Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Ursachen für die Brände sind vielfältig – ihre Kombination und unzureichende Maßnahmen zur Bekämpfung bedrohen die Wälder des Landes.

Was löste die Feuer aus, welche Faktoren verschärfen ihre Dynamik?

Brandstiftung: Immer wieder fallen Wälder gezielter Brandstiftung zum Opfer. Pyromanen legen willkürlich Feuer, manchmal roden die Eigentümer die Flächen absichtlich. Die kürzlich in Kraft getretene Änderung im Waldgesetz Spaniens, die eine Umnutzung von Flächen nach Bränden erleichtert, schafft zusätzlich Anreize zur Brandstiftung – statt davon abzuschrecken.

Natürliche Ursachen: Obwohl die meisten Feuer – absichtlich oder unabsichtlich – durch den Menschen verursacht werden, können Brände auch natürliche Ursachen haben und beispielsweise durch einen Blitzeinschlag ausgelöst werden.

Unabsichtlich ausgelöste Feuer: Viele Brände werden durch fahrlässiges Verhalten entfacht. Dies reicht von Funkenflug land- und forstwirtschaftlicher Maschinen bis zu nachlässigem Umgang mit entzündlichen Stoffen oder Zigaretten. Auch gezielt gelegte Feuer im Bereich der Landwirtschaft können außer Kontrolle geraten und verheerende Schäden anrichten.

Klimawandel: Auch in Spanien macht sich die Erderwärmung deutlich bemerkbar. Der Juli zählte zu den heißesten Monaten, die in der jüngsten Vergangenheit registriert wurden. Der Klimawandel lässt erwarten, dass Hitzewellen und Dürren in Spanien noch weiter zunehmen. Dies macht ohnehin trockene Landschaften noch anfälliger für Brände. Dabei fallen ökologisch wertvolle Schutzgebiete dem Feuer genauso zum Opfer wie Aufforstungsflächen mit wenig hitzeresistenten Baumarten wie der Kiefer.

Unzureichende Maßnahmen bei Prävention und Bekämpfung der Brände: Von staatlicher Seite fehlen Maßnahmen zur Vorbeugung gegen Waldbränden, aber auch zur effektiven Bekämpfung. Staatliche Einsparungen machen auch vor dem Wald nicht Halt – Kürzungen bei Finanzen und Personal sowie die Privatisierung von Löschtrupps erschweren die Bekämpfung der Brände und verhindern angemessene Präventivmaßnahmen.

 

Was ist zu tun?

Um die verschiedenen Ursachen der Waldbrände einzudämmen, müssen ambitionierte Vorkehrungen getroffen werden. Dazu gehört die Stärkung der Behörden, damit sie  Brandstiftung angemessen ahnden können. Auch Weiterbildungsmaßnahmen und Aufklärungsarbeit sind nötig, um fahrlässig verursachte Brände zu minimieren. 

Die Änderung des Waldgesetzes, das eine Umwidmung der Landnutzung auf abgebrannten Flächen zulässt, muss rückgängig gemacht werden. Die Gesetzgebung darf keine Anreize für Brandstiftung schaffen – sie sollte eine abschreckende Wirkung entfalten.

Der Klimawandel setzt auch Spaniens Ökosysteme unter Stress. Vorausschauende Planung ist von großer Bedeutung; durch Anpassungsmaßnahmen muss die Widerstandsfähigkeit der natürlichen Ökosysteme gestärkt werden.

Dem Kampf gegen den Klimawandel muss zudem höchste Priorität eingeräumt werden; auch Spanien muss dazu beitragen, dass die globale Erwärmung zwei Grad nicht überschreitet. Neben der Umstellung auf eine Energieversorgung aus hundert Prozent Erneuerbaren Energien ist der Schutz der Wälder unerlässlich. Denn sie speichern große Mengen Kohlenstoff – ihre Vernichtung durch Brände heizt den Klimawandel in mehrfacher Hinsicht an.

  • Brennende Landschaft in Spanien

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