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Rodungsgebiet auf Roderick Island, Britisch-Kolumbien, Kanada
© Greenpeace / Mark Warford

Urwaldzerstörung in Kanada facht Klimawandel an

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Wälder spielen eine große Rolle bei der Regulierung des globalen Klimas. Sie binden große Mengen Kohlenstoff, regulieren den Wasserhaushalt und produzieren den Sauerstoff, der unser Leben auf der Erde erst ermöglicht. Die wichtige Rolle der nordischen borealen Wälder wird meist noch übersehen. Doch allein in Kanada speichern die borealen Wälder 186 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Der neue Greenpeace-Report Turning up the Heat zeigt die komplexen Beziehungen zwischen der Erwärmung der Erde und Kanadas borealem Wald auf.

Wenn der Klimawandel gebremst werden soll, müssen wir die letzten Urwälder der Erde sofort schützen, sagt Oliver Salge, Waldexperte von Greenpeace. Bundeskanzlerin Merkel muss dafür beim UN-Urwaldgipfel in Bonn zwei Milliarden Euro für den Urwaldschutz bereitstellen. Die anderen G8-Länder müssen diesem Beispiel folgen. Dies ist der kostengünstigste Weg, den Klimawandel zu bremsen.

Durch den massiven Einschlag in den kanadischen Wäldern speichert der Wald immer weniger Kohlenstoff und setzt Millionen Tonnen Kohlendioxid frei. Zusätzlich werden die Gebiete anfälliger für Waldbrände, was ebenfalls zu einem verstärkten Ausstoß von Kohlendioxid führt. Deshalb fordert Greenpeace von Bundeskanzlerin Angela Merkel, als Gastgeberin des UN-Urwaldgipfels (CBD) im Mai eine Vorreiterrolle im Urwaldschutz zu übernehmen. Sie muss einen Vorschlag zur Finanzierung des weltweiten Urwaldschutzes vorlegen.

Die 186 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, die die kanadischen borealen Wälder derzeit im Boden und in den Bäumen speichern, entsprechen dem heutigen weltweiten Ausstoß an Kohlenstoff durch die Verbrennung fossiler Energieträger von 27 Jahren! Durch diese große Speicherkapazität helfen die Wälder Kanadas, den Klimawandel zu verzögern. Wird der Urwald abgeholzt, entweichen CO2 und andere Treibhausgase in die Atmosphäre und der Wald verringert seine Fähigkeit, Kohlenstoff aus der Luft zu binden.

Die im Mai stattfindende UN-Konferenz zur Biologischen Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) ist die wichtigste Arten- und Naturschutzkonferenz der Welt. 189 Staaten verhandeln dort über den Urwald- und Meeresschutz sowie dessen Finanzierung. Um so wichtiger ist es, dass Bundeskanzlerin Merkel einen Vorschlag zur Finanzierung des weltweiten Urwaldschutzes vorlegt.

In diesem Rahmen diskutiert Greenpeace gerade über die Gründung eines internationalen Geldfonds zum Schutz der Urwälder. Die eingezahlten Gelder sollen erst einmal den Regionen zur Verfügung gestellt werden, die die letzten noch intakten Urwälder beherbergen. Das sind insbesondere die Regionen, die am stärksten durch Brandrodungen und Plantagenanbau gefährdet sind.

Die Vernichtung der letzten Urwälder macht rund 20 Prozent des weltweiten Ausstoßes von CO2 aus. Mit der von Greenpeace geforderten Finanzierung sollen weltweit Schutzgebiete eingerichtet werden. Für die Länder mit Urwäldern soll sich deren Erhalt rentieren und nicht deren Zerstörung.

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