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Land und Leute

Der Küstenstaat kann mit Fug und Recht für sich in Anspruch nehmen, auf dem Gebiet der Kultur ganz oben mitzuspielen. Neben der Teilnahme an der WM haben die Niederländer dieses Jahr noch den 400. Geburtstag des Malers Rembrandt van Rijn zu feiern - einer von vielen weltberühmten niederländischen Malern. Und mit mehr als 1.000 Museen führt das Land die Liste mit der höchsten Museumsdichte der Welt unangefochten an.

Ebenfalls Platz 1 haben die Niederlande bei noch einer Drängelei inne: Kein anderes Land der Welt hat auf einem Quadratkilometer so viele Fahrzeuge wie das Königreich.

Beachtenswert ist auch das Schienennetz im Lande: Auf über 2.800 Kilometer Länge kann man sich im Zug fortbewegen. Weit übertroffen wird das jedoch vom Netz der Wasserwege. Per Schiff sind mehr als 5.000 Kilometer befahrbar.

Geographie, Politik und Fußball

  • Fläche: insgesamt 41,526 /nur Land: 33,883 Quadratkilometer
  • Einwohnerzahl: 16.337.261
  • Hauptstadt: Amsterdam, Regierungssitz in Den Haag
  • Amtssprache: Niederländisch
  • Staatsform: Konstitutionelle Erbmonarchie
  • Unabhängigkeit: 23. Januar 1579 von Spanien
  • Bereits 15 Mal hat die Niederlande an WM-Qualifikationsspielen teilgenommen, achtmal gelang der Sprung in eine WM-Endrunde. Die größten Erfolge feierte das Team 1974 und 1978: Zweimal in Folge erreichte man das Finale. Bitter für die Niederländer: 1974 musste man sich nach einer schnellen Führung am Ende gegen Gastgeber Deutschland mit 1:2 geschlagen geben.

 

Wirtschaft

Denkt man an Produkte aus den Niederlanden, fallen einem sofort Tomaten, Gurken und Käse ein. Doch damit lässt sich die Wirtschaft des Landes nicht erschöpfend beschreiben: Sie ist stark exportorientiert. Unter 226 Nationen weltweit findet man die Niederlande an Position 10.

Und die Mehrheit der Niederländer ist im Dienstleistungssektor tätig, wo auch der Großteil des Bruttoinlandproduktes (BIP) erwirtschaftet wird. Rund drei Viertel aller Beschäftigten arbeiten in diesem Sektor, wobei die Gebiete Finanzdienstleistungen und Transport/Logistik das Schwerpunkt ausmachen. Darin spiegelt sich die besondere Rolle der Niederlande für Europa wieder: Mit dem für Europa wichtigsten Hafen in Rotterdam ist das Land das Gateway to Europe.

Vielleicht überraschend: Nur knapp über zwei Prozent der Beschäftigten findet man im Agrarsektor. Rund 75 Prozent der Agrarproduktion wird exportiert. Weitere natürliche Ressourcen der Niederlande sind: Erdgas, Erdöl, Torf, Kalkstein, Salz, Sand und Kies.

Menschenrechte

Bis vor ein paar Jahren hätte jeder mit Erstaunen reagiert, wenn man in den als besonders liberal und tolerant geltenden Niederlanden das Thema Menschenrechte aufs Tapet gebracht hätte. Das hat sich seit dem 11. September 2001 geändert. Amnesty International beschreibt die Situation im Lande inzwischen wie folgt: Die Behandlung von Asylsuchenden und Migranten sowie die verschärfte Antiterrorismusgesetzgebung geben Anlass zur Besorgnis.

Natur und Umwelt

Auf den ersten Blick dürften die Niederlande ein Paradies für Fußballspieler sein: nur flaches Land mit kleinen Erhebungen im Südosten. Dort findet man auch DEN Berg des Königreichs - mit stolzen 322 Meter erhebt sich der Vaalserberg kurz vor der Grenze zu Deutschland in den Himmel.

Viel Landfläche haben die Niederländer dem Meer abgerungen - und müssen es nun mit Deichen schützen: Ohne Schutzmaßnahmen stünden rund ein Drittel des Landes bei normaler Nordseeflut mehrere Meter unter Wasser. Der tiefste Punkt der Niederlande - Zuidplaspolder - liegt sieben Meter unter dem Meeresspiegel.

Das Land erfreut sich eines gemäßigten Seeklimas mit kühlen Sommern und milden Wintern. Im Sommer herrscht oft Westwind. Wie das in Zukunft sein wird, hängt vom Klimawandel ab. An dem sind die Niederländer mit rund 10,7 Tonnen CO2 pro Einwohner beteiligt. Damit nehmen sie Platz 18 unter 176 Ländern weltweit ein. Das Kyoto-Protokoll wurde am 31. Mai 2002 angenommen.

Fahrzeugdichte, natürliche Ressourcen und Landwirtschaft bestimmen auch die Art der Umweltprobleme: So kämpfen die Niederlande vor allem gegen Luftverschmutzung, erzeugt von Fahrzeugen und Raffinerietätigkeit. Aber auch die Wasserverschmutzung durch Schwermetalle, organische Chemikalien und Düngemittel wie Nitrate und Phosphate sind zu nennen.

Die Niederlande gaben im Jahre 2003 über zehn Milliarden Euro zum Schutze und Erhalt der Umwelt aus. Das Königreich hat eine Vielzahl von internationalen Verträgen zur Luft und Wasserreinhaltung unterzeichnet.

Greenpeace in den Niederlanden

Bereits seit März 1978 gibt es ein Greenpeace-Büro in den Niederlanden mit Sitz in Amsterdam. Im vergangenen Jahr wurde Greenpeace Nederland von rund 580.000 Menschen gefördert - das dürfte die höchste Fördererdichte weltweit sein. Greenpeace arbeitet in den Niederlanden erfolgreich zu den Themen Urwaldschutz, Europäisches Chemikaliengesetz, Walfang und nationale Energiegesetzgebung. Ein Dauerbrenner: Die Schließung des einzigen Atomkraftwerks der Niederlande in Borssele.

Besonderheiten

Obwohl sich die Niederlande nicht zuletzt aus religiösen Gründen im 16. Jahrhundert vom katholischen Spanien losgelöst haben, stellt die römisch-katholische Kirche die größte Glaubensgemeinschaft in dem Königreich dar (30 Prozent) - wenn man die Gruppe der Menschen ohne Bekenntnis unberücksichtigt lässt (42 Prozent).

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