Jetzt spenden
Symbol für aggressive US-Atompolitik

Der Tanz um die Aufträge beginnt

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Einem Bericht auf Spiegel online zufolge ist der indische Technologieminister an Bundesforschungsministerin Annette Schavan herangetreten. Sein Anliegen: die indisch-deutsche Kooperation früherer Jahre wieder aufleben zu lassen.

Die deutsche Regierung sollte sich gut überlegen, ob sie einen wiederaufgelegten Atomtransfer verantworten kann. Schlimm genug, dass sie entscheidend zur neuen Situation beigetragen hat.

Der Vorstoß geht auf eine Entscheidung der Nuclear Suppliers Group (NSG) zurück. Sie hob am 6. September den 35-jährigen Atomboykott gegen Indien auf. Vorangegangen war massiver Druck durch die US-Regierung. Sie wollte ihren Deal mit Indien in Sicherheit bringen, bevor ein neuer US-Präsident gewählt wird.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier unterstützte den Antrag - eine Schande für die Tradition deutscher Abrüstungspolitik und ein großer außenpolitischer Schaden, wie Atomexperte Tobias Münchmeyer von Greenpeace sagt.

Dank tatkräftiger deutscher Unterstützung dürfen nun wieder Atomanlagen und Brennelemente nach Indien geliefert werden. Steinmeier müsse dringend deutlich machen, dass wenigstens Deutschland keine Atomtechnik nach Indien liefern werde.

Indien hat seine erste Atombombe aus Kernmaterial gebaut, das zur ausschließlich friedlichen Nutzung geliefert wurde. Zudem verweigert es nach wie vor die Unterschrift unter den Atomwaffensperrvertrag.

Die australische Regierung hat daraus ihre Konsequenzen gezogen. Sie hat zwei Tage nach der Aufhebung des Atomboykotts klargestellt, dass kein australisches Uran nach Indien geliefert werde, solange die indische Regierung nicht den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet habe.

Münchmeyer fordert den deutschen Außenminister auf, dem Beispiel der australischen Regierung zu folgen. Und Kabinettskollegin Schavan sollte er signalisieren, dass sie sich nicht um die deutsch-indischen Beziehungen, sondern um ihr Atom-Desaster in der Asse in Deutschland kümmern soll.

Jetzt mitmachen

Du willst dich aktiv für das Thema Frieden einsetzen?

Anti-Irakkrieg-Demonstration in Berlin

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Themengruppe Frieden und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Frieden

Themengruppe auf

Anti-Irakkrieg-Demonstration in Berlin

Mehr zum Thema

Ostermarsch 2023 in Büchel
  • 18.03.2024

Für den Frieden auf die Straße gehen, das machen Menschen seit über 60 Jahren. Nicht nur zu Kriegszeiten. Doch im Moment sind die Ostermärsche wichtiger denn je.

mehr erfahren
Projektion gegen den Krieg auf russische Botschaft
  • 24.02.2024

Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine erlebte die Welt einen einschneidenden Umbruch. Nun jährt sich der Einmarsch zum zweiten Mal.

mehr erfahren
Moving Human Image in Berlin
  • 31.01.2024

Unsere Demokratie ist bedroht. Zugleich stehen überall Menschen auf, um sie zu verteidigen. 10 Tipps, was jede:r Einzelne für mehr Menschlichkeit und Miteinander und gegen Hass und Hetze tun kann.

mehr erfahren
Grafik: Kampfflugzeuge im Kreis angeordnet
  • 21.12.2023

Die Studie enthüllt die Kosten des Waffensystems im FCAS: 2 Billionen Euro - so teuer kann es für die Partnernationen Deutschland, Frankreich und Spanien werden.

mehr erfahren
Verschlossene Kellertür
  • 12.12.2023

Bundestagsmitglieder pflegen enge Verbindungen zur Rüstungsindustrie, während die Lobbyarbeit von Think Tanks und Agenturen einflussreicher ist als angenommen.

mehr erfahren
Am Eingang zum Konferenzgebäude in Berlin halten Aktivist:innen ein 5 Meter breites Banner in Camouflagemuster mit der Aufschrift: „ Klimagerecht und sozial statt kriegstüchtig!“
  • 08.12.2023

Deutschland gibt seit zehn Jahren immer mehr Geld für die Bundeswehr aus. Doch diese Investitionen schaffen deutlich weniger Arbeitsplätze als bei Umweltschutz, Gesundheit oder Bildung.

mehr erfahren