Jetzt spenden
Projektion "Planet Earth First" auf dem Petersdom
Bente Stachowske / Greenpeace

Projektion auf den Petersdom: „Planet Earth First!“

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Woran glaubt Donald Trump? Im Gegensatz zu vielen seiner Amtsvorgänger verliert der US-Präsident zu seiner Religiosität wenige Worte. Wenn Trump heute im Vatikan mit Papst Franziskus spricht, könnte es allerdings noch um ganz andere Glaubensfragen gehen: Ganz im Gegensatz zum Oberhaupt der katholischen Kirche hält Trump den Klimawandel nämlich für eine Erfindung.

Mit einer Projektion auf den Petersdom haben Greenpeace-Aktivisten den beiden heute Gesprächsstoff geliefert. In den frühen Morgenstunden konnte man den Schriftzug „Planet Earth First“ auf dem römischen Wahrzeichen lesen. Die Parole bezieht sich auf Trumps engstirniges Regierungsmotto „America First“, Amerika zuerst. Die Aktivisten sind überzeugt: Herausforderungen wie der Klimawandel lassen sich nur gemeinsam lösen.

Schützenhilfe vom Kirchenoberhaupt

In Papst Franziskus haben die Umweltschützer einen Verbündeten in der Sache: In einer Enzyklika aus dem Jahr 2015 sprach sich der Pontifex dafür aus, dem Klimaschutz oberste Priorität einzuräumen – „Planet Earth First“, eben: Die Welt steht an erster Stelle. In seiner Schrift forderte der Papst die Abkehr von Kohle, Öl und Gas und den weltweiten Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Es wäre interessanter Lesestoff für Trump: Seit Amtsantritt hat der Präsident mehrere Umweltschutzmaßnahmen seines Amtsvorgängers Barack Obama zurückgenommen; in den kommenden Tagen wird er vermutlich entscheiden, ob er tatsächlich die Vereinbarungen der Klimakonferenz von Paris aufkündigt.

Damit würde sich Trump nicht nur gegen den gesunden Menschenverstand stellen, sondern auch gegen seine eigenen Leute: Nach einer Umfrage des Chicago Council aus dem November 2016 spricht sich eine Mehrheit (71 Prozent) der Amerikaner für einen Verbleib der USA im Vertrag aus. „Wenn Trump aus dem Pariser Abkommen aussteigt, schadet er nicht nur dem Planeten Erde, sondern auch seinem eigenen Land“, sagt Andree Böhling, Greenpeace-Experte für Energie. Dass Erneuerbare Energien Arbeitsplätze schaffen, hat sich mittlerweile herumgesprochen: Viele amerikanische Städte und Bundesstaaten haben angekündigt, die Eckpunkte des Klimavertrags zu achten – mit oder ohne Billigung des Präsidenten.

Weichen stellen für eine Klimapolitik mit Rückgrat

In Sachen CO2-Emissionen ist „America second“: Die USA sind der zweitgrößte Verursacher klimaschädlicher Treibhausgase. Die G20-Staaten, die im Juli in Hamburg zusammenkommen, sind insgesamt für 80 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Diese Länder sind es, die hauptsächlich den Klimawandel befeuern. Greenpeace fordert, dass die Industrienationen endlich Rückgrat zeigen. Auf den anstehenden Gipfeltreffen – neben der G20-Konferenz auch das G7-Treffen am kommenden Wochenende in Sizilien – könnten die Weichen für eine verantwortliche Klimapolitik gestellt werden.

Auf göttliche Intervention darf man heute nicht hoffen, aber vielleicht schafft es der Papst, seinem Gast gut zuzureden. „Im Gegensatz zu Trump vertritt Papst Franziskus einen klaren Standpunkt für den Schutz des Weltklimas“, so Böhling. Die Gretchenfrage lautet in diesem Fall nicht wie an Goethes Faust gerichtet „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ Viel interessanter ist: Wie hält es Trump mit dem Ausstieg aus Kohle und Öl?

  • Projektion "Planet Earth First" auf dem Petersdom

    Klimaleugner trifft Klimaschützer

    Überspringe die Bildergalerie
  • Banner "Planet Earth First" zwischen den Masten der Beluga, Fischauge-Optik

    Botschaft zwischen den Masten

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Mehr zum Thema

Greenpeace Aktion gegen Hamburger Chemiefabrik Boehringer 1981
  • 18.04.2024

Proteste gegen die Hamburger Pestizidfabrik Boehringer wegen weit überhöhter Dioxin-Emissionen führen 1984 zur Schließung der Fabrik.

mehr erfahren
Martin Kaiser, Geschäftsführender Vorstand Greenpeace
  • 04.02.2024

Die Recherche von Correctiv sorgt deutschlandweit für Demonstrationen. Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser über Demokratie und warum Greenpeace dazu arbeitet.

mehr erfahren
Hintergrundbild Planet Earth First

Greenpeace steht für die Vision einer Welt, in der die Wirtschaft nachhaltig mit den ökologisch-planetarischen Grenzen umgeht. Nicht nur Waren, sondern auch Umwelt- und soziale Standards müssen global gültig sein.

mehr erfahren
Seitenansicht des Bundestages, im Hintergrund das Reichstagsgebäude
  • 20.10.2023

Greenpeace ist seit Beginn an im Lobbyregister aufgelistet. Seit 1. Juli 2023 gilt bei der Offenlegung von Spenden aber das Prinzip "ganz oder gar nicht“, deshalb verweigern wir die Angaben.

mehr erfahren
Zwei Menschen auf Fahrrädern auf einem Radweg
  • 12.07.2023

Greenpeace Deutschland möchte die Emissionen bis 2030 auf Null zu reduzieren.

mehr erfahren
Rainbow Warrior mit Greenpeace-Schlauchboot (RHIB)
  • 01.06.2023

Die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation hat Greenpeace zu einer “unerwünschten Organisation” erklärt. Die Arbeit von Greenpeace gefährde die nationale Sicherheit. Eine Stellungnahme.

mehr erfahren