Jetzt spenden
Das Bündnis "Keine Patente auf Saatgut" hat dem Präsidenten des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz (SPD), 70.000 Unterschriften gegen Patente auf Pflanzen und Tiere überreicht. Nov. 2012
Andreas Varnhorn/Greenpeace

70.000 Unterschriften gegen Patente auf Saatgut an Präsident des Europäischen Parlamentes übergeben

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Das Europäische Patentrecht steht derzeit am Scheideweg. Das Europäische Parlament muss sich dafür einsetzen, dass Saatgut und Züchtungsmaterial frei zugänglich bleiben. Alles andere führt zur Monopolisierung unserer Ernährungsgrundlagen, durch Konzerne wie Monsanto. Die Politiker dürfen nicht tatenlos dabei zusehen, sagt Christoph Then, Patentberater für Greenpeace.

Das Europäische Parlament wird in den nächsten Monaten über das sogenannte Europäische Einheitspatent beraten. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames neues gewerbliches Schutzrecht mit eigenem Patentgericht, das die Anmeldung von Erfindungen für Unternehmen kostengünstiger und einfacher machen soll. Diese neue Rechtsgrundlage betrifft auch den Umgang mit Patenten auf Pflanzen und Tiere.

Derzeit mangelt es an klaren und wirksamen Verboten bei der Patentierung auf Leben. Zum Beispiel können derzeit Patente auf Gene oder Züchtungsmaterial leicht auf ganze Pflanzensorten und Tierarten ausgeweitet werden, so Then. Das Parlament muss sich bei der Schaffung des neuen Einheitspatents für die Interessen von mittelständischen Pflanzenzüchtern, Landwirten und Verbrauchern einsetzen. Der Zugang zum Zuchtmaterial und der Verkauf von Saatgut und Nutztieren darf nicht durch Patente behindert werden.

Die Europäische Kommission wird in den nächsten Wochen außerdem einen Bericht über Patente auf Pflanzen und Tiere vorlegen, der Ausgangspunkt für weitere Beratungen im Europäischen Parlament sein wird. Der Deutsche Bundestag und das Europäische Parlament hatten bereits vor einigen Monaten Klarstellung im Patentrecht gefordert, um so zumindest Patente auf konventionelle Züchtungen zu verhindern.

Hier finden Sie den offenen Brief und die Liste der unterzeichnenden Organisationen der Petition, die im März 2011 gestartet ist.

Datum

Mehr zum Thema

Traktor mit Schild auf der Straße: "Ampel-Irrsinn nicht auf dem Rücken der Bauern".
  • 29.02.2024

Trecker rollen durchs Land – nicht nur in Deutschland. Die Politik reagiert auf die Proteste und streicht Umweltschutzauflagen. Interview zu den Demos und einer Umverteilung von Geldern.

mehr erfahren
Treckerdemo, ein Trecker schert aus - auf der Frontschaufel ein Schild: Wir denken in Generationen für unsere Kinder!
  • 10.01.2024

Interview mit Landwirt und Agrarblogger Bernhard Barkmann über die Demonstrationen der Bäuer:innen, die Gefahr von rechts und fehlende Zukunftsvisionen für den Sektor.

mehr erfahren
Björn Scherhorn klettert über ein Gatter im Laufstall mit Kühen
  • 30.07.2023

Landwirt Björn Scherhorn wollte schon aufgeben. Doch dann hat er neu angefangen. Seitdem geht es allen besser: den Kühen, dem Boden, der Umwelt und ihm und seiner Familie.

mehr erfahren
Protest Against Food in Fuel in Berlin
  • 28.02.2023

Die größten Agrarkonzerne der Welt haben seit 2020 mehr Milliardengewinne gemacht als es bräuchte, um die Grundbedürfnisse der Ärmsten der Welt zu decken.

mehr erfahren
Martin Kaiser vor einem Kalb im Stall
  • 18.01.2023

Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser spricht im Interview vor der Wir-haben-es-satt-Demo über die Bedeutung einer klimagerechten Agrarwende.

mehr erfahren
Cem Özdemir
  • 07.12.2022

Nach einem Jahr Landwirtschaftsministerium unter grüner Leitung ziehen wir Bilanz - hat die Agrarpolitik unter Cem Özdemir Fortschritte in punkto Tierwohl, Anbau, und Klimaschutz gemacht?

mehr erfahren