Verschiedene Parlamentarier kritisierten das Vorgehen gegen die "Arctic 30". EU-Kommissar Janez Potočnik wies außerdem auf die Gefahren durch Ölbohrungen in der Arktis hin, als er stellvertretend für die EU-Kommission erklärte:
"Während unsere unmittelbare Sorge der anhaltenden Haft und den offenkundig unangebrachten Anklagepunkten gilt, sollten wir nicht die Sache aus den Augen verlieren, auf die die Angeklagten aufmerksam machen wollten. Wir sollten diese Sache sehr ernst nehmen: Wie stellen wir sicher, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Arktis nicht die sensible Umwelt in der Region gefährden?"
Potočnik wies weiter auf die bereits jetzt sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis hin und warnte vor den Folgen und Kosten, die ein schwerer Ölunfall in der Arktis nach sich ziehen würde.
Jorgo Riss von Greenpeace kommentierte die Äußerungen von Potočnik: "Wir begrüßen, dass sich die EU um die Menschen sorgt, die gegen Gazproms rücksichtslose Pläne protestiert haben. Wir hoffen, dass die wachsende weltweite Unterstützung dabei hilft, dass unsere Aktivisten und die Journalisten bald freigelassen werden."
Über neunzig EU-Parlamentarier aus zwanzig Ländern haben eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, die die sofortige Freilassung der Arctic Sunrise-Besatzung und ein Verbot von Ölbohrungen in der Arktis verlangt. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hatten sich bereits für eine Lösung des Konflikts um die "Arctic 30" stark gemacht.
Weltweit haben über 1,5 Millionen Menschen eine Protestmail an russische Botschaften geschickt: Unterstützen auch Sie unsere Forderung nach der sofortigen Freilassung der "Arctic 30".