Das Londoner Meinungsforschungsinstitut RSM hat 1.207 Verbraucher, Supermarktchefs, Restaurantbetreiber und Köche aus Deutschland, England und Spanien befragt. Das Ergebnis haben der WWF und Greenpeace gemeinsam am Mittwoch veröffentlicht. 88 Prozent der Händler und 85 Prozent der Verbraucher zeigen sich demnach besorgt über den Zustand der Meere. Über 70 Prozent der Händler und über die Hälfte der Konsumenten nennen Überfischung und Beifang als Bedrohungen für die Ozeane.
Es fehlt also nicht an Umweltbewusstsein und gutem Willen. Offensichtlich aber fehlt es an Informationen, die zu einem veränderten Kaufverhalten führen könnten. Wenn die Kunden wüssten, was sie mit dem Kauf mancher Fischarten anrichten, würden sicher viele auf Fisch im Speiseplan verzichten
, sagt Meeresexpertin Andrea Cederquist von Greenpeace. Wenn wir weiter so mit den Beständen umgehen, bleiben die Theken bei uns bald leer.
In der kommenden Woche entscheiden die europäischen Fischereiminister in Brüssel über die Fangquoten für 2006. Dem Treffen liegt ein Vorschlag der EU-Kommission zu Grunde, der laut Greenpeace und WWF eine Katastrophe
für die schon jetzt arg dezimierten Bestände von Schollen, Kabeljau und Tiefseefischen darstellt. Greenpeace und der WWF setzen jetzt auf den deutschen Fischereiminister Seehofer und hoffen, dass er das Blatt noch in letzter Minute wenden kann.
Doch auch für den Handel bleibt noch viel zu tun: Ob Großhändler, Restaurantbesitzer oder Supermarktbetreiber: Sie alle müssen beim Einkauf auf nachhaltig gefangenem Fisch bestehen. Nachhaltige Fischerei gefährdet weder die Bestände noch zerstört sie die Umwelt. Gefährdete Fischarten dürfen überhaupt nicht mehr in den Verkauf kommen. Wenn Sie wissen wollen, welche das sind: Ziehen Sie unsere Broschüre Fisch & Facts zu Rate.