Jetzt spenden
Der Kleinfischer Amuera Tebiri
Christian Åslund / Greenpeace

Kleinfischer Amuera Tebiri

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

„Seit ausländische Schiffe vor Kiribati fischen, ist es für die Einheimischen schwer geworden, Fische zu fangen“, sagt Amuera Tebiri. „Wir müssen immer weiter rausfahren - in Küstennähe finden wir keinen Thunfisch mehr."

53 Jahre alt ist Tebiri, aufgewachsen ist er auf der Insel Tamana: Teil des Inselstaats Kiribati, der auf halbem Weg zwischen Hawaii und Australien liegt. Nur etwa fünf Kilometer lang und einen Kilometer breit ist Tamana – viel Platz für den Anbau von Nahrungsmitteln bietet das Eiland nicht. Dafür gibt es das Meer: Weiter blauer Ozean, wohin man auch schaut. Der Thunfisch darin ist eine wichtige Nahrungsquelle.

Als er ein kleiner Junge war, so erinnert sich Tebiri, gab es noch keine Motorboote vor der Küste von Tamana. Die Fischer fuhren auf traditionellen Segelbooten hinaus, warfen Angelschnüre aus Kokosfasern aus, an denen sie selbstgefertigte Haken angebracht hatten. Mit denen fingen sie genug Thunfisch, um ihre Familien zu ernähren. Heute ist alles anders.

Amuera Tebiri hat die Fischerei aufgegeben; er lebt in Betio auf dem ebenfalls zu Kiribati gehörenden Atoll Tarawa. Oft sitzt er mit einer Tasse starkem Tee vor seiner einfachen Hütte am Strand und wartet auf die heimkommenden Fischer. Obwohl sie Motorboote haben, damit weiter hinausfahren können als mit den traditonellen Seglern, kehren sie mit immer kleineren Fängen zurück.

Das bereitet Tebiri große Sorgen: „Wie sieht die Zukunft unserer Kinder in Kiribati aus?“, fragt er. „Thunfisch ist doch unsere Hauptnahrung - wovon sollen unsere Kinder denn leben, wenn er überfischt ist?“

Für die Länder, deren Fischindustrie die Meere plündert, hat Tebiri eine klare Botschaft: „Die verantwortlichen Regierungen müssen die Fangmenge reduzieren, so dass die Thunfischbestände auch noch für künftige Generationen da sind.“

Stoppen Sie die Fischerei-Monster und unterschreiben Sie unsere Petition. Hier finden Sie alle Informationen über die Industrieschiffe und Kleinfischer

  • In einem kleinen Fischerboot ziehen Männer einen Fisch an der Leine aus dem Wasser

    Handarbeit

    Überspringe die Bildergalerie
  • Magerer Fang

    Überspringe die Bildergalerie
  • Zwei Kinder tragen einen gefangenen Fisch an den Strand. Das stellt ihre Lebensgrundlag dar.

    Zukunft in ihren Händen

    Überspringe die Bildergalerie
  • Thunfisch wird über einem Feuer gebraten

    Fisch satt für alle

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Fischereimonster - der Fluch der Meere

Fischereimonster - der Fluch der Meere

98 | DIN A4

9.53 MB

Herunterladen

Mehr zum Thema

Probenahme auf dem Bodden im Schlauchboot
  • 03.02.2022

Wissenschaftler:innen, Behörden und Umweltschützende stehen vor einem Rätsel: Warum verendeten zu Jahresbeginn massenhaft Fische im Jasmunder Bodden?

mehr erfahren
Fischerei mit Schleppnetzen und Grundschleppnetzen

Die Meere sind fast leergefischt. Zahlreiche Fischbestände stehen vor dem Zusammenbruch. Doch die Jagd geht weiter. Mit gigantischem Aufwand dringen Fangflotten in immer entferntere Gebiete vor.

mehr erfahren
fishery sea bass

Unser Verlangen nach Fisch übersteigt die Belastungsgrenzen des marinen Ökosystems bei weitem. Die Überfischung der Meere stellt damit eine große Bedrohung für die Meeresumwelt dar.

mehr erfahren
Dorsch im Stellnetz
  • 12.10.2021

EU beschließt, die Fischerei auf Dorsch in der Ostsee einzustellen. Die Bestände sind durch jahrzehntelange Überfischung zusammengebrochen.

mehr erfahren
  • 18.09.2021

Die Fischerei im Indischen Ozean wird nicht ausreichend kontrolliert: Rund ein Drittel der untersuchten Fischpopulationen gelten bereits als überfischt.

mehr erfahren
  • 09.09.2021

Das MSC Siegel soll eigentlich nachhaltigen Fischfang garantieren. Doch es hält oft nicht, was es verspricht. Bio-Produkte oder vegetarisch ist daher Ostern die bessere Wahl.

mehr erfahren