Jetzt spenden
Greenpeace-Aktivisten in Frankreich warnen vor der Ausrottung des Roten Thunfischs, November 2010.
Nicolas Chauveau / Greenpeace

Greenpeace fordert ein Ende des Mittelmeer-Thunfischfangs

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Der Bestand des Blauflossen-Thuns, auch Roter Thunfisch genannt, ist im Mittelmeer bereits auf weniger als ein Viertel seiner ursprünglichen Größe geschrumpft. Ohne drastische Maßnahmen ist der Mittelmeer-Thunfisch auf Dauer nicht mehr zu retten. Unter anderem müssen die Laichgründe konsequent unter Schutz gestellt werden.

Jahrelange Überfischung, klassisches Missmanagement und das Fehlen des nötigen politischen Willens haben zu dieser Situation geführt, sagt Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. Jetzt muss die Notbremse gezogen werden.

In den Käfigen der Mastfarmen in Malta, Kroatien und der Türkei schwimmen noch tausende Thunfische mit einem Gesamtgewicht von über zehntausend Tonnen, offensichtlich gibt es für die Tiere keine Absatzmöglichkeit. Dennoch liegen der Kommission Empfehlungen für eine Fangquote von über zehntausend Tonnen vor.

Ein solcher Quotenbeschluss wäre absurd!, so Maack. Die Fehler der Vergangenheit wiederholen sich: Die Kommission hört nicht auf die Empfehlungen ihrer eigenen Wissenschaftler oder sorgt für die Umsetzung und Kontrolle ihrer Beschlüsse. Zahlreiche Gremien wie zum Beispiel das Washingtoner Artenschutzabkommen, CITES oder die EU haben die Thunfisch-Kommission aufgefordert, positive Schritte zu unternehmen. Dazu gehört das Ende der Jagd, bis sich die Bestände wieder erholt haben!

Greenpeace setzt sich seit Jahren für den Schutz des Blauflossen-Thunfischs ein. Mit den Schiffen Rainbow Warrior und Arctic Sunrise protestierte Greenpeace Anfang Juni 2010 im Mittelmeer gewaltfrei für einen sofortigen Fangstopp. Das Mittelmeer ist das wichtigste Aufzuchtgebiet für Blauflossen-Thunfisch. Die Laichgebiete müssen unter Schutz gestellt werden, damit sie vor den Fischern sicher sind und die Bestände sich erholen können.

 

Zum Weiterlesen:

Keine Hoffung für den Blauflossen-Thunfisch?
Gestopfter Thunfisch aus dem Mittelmeer

  • Greenpeace-Taucher mit Banner hinter einem toten Thunfisch, Juni 2007.

    Thunfisch-Blutbad

    Überspringe die Bildergalerie
  • Blauflossen Thunfisch Schwarm im Transportkäfig vor türkischer Küste im Juni 2006

    Gefangene Thunfische

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Mehr zum Thema

Probenahme auf dem Bodden im Schlauchboot
  • 03.02.2022

Wissenschaftler:innen, Behörden und Umweltschützende stehen vor einem Rätsel: Warum verendeten zu Jahresbeginn massenhaft Fische im Jasmunder Bodden?

mehr erfahren
Fischerei mit Schleppnetzen und Grundschleppnetzen

Die Meere sind fast leergefischt. Zahlreiche Fischbestände stehen vor dem Zusammenbruch. Doch die Jagd geht weiter. Mit gigantischem Aufwand dringen Fangflotten in immer entferntere Gebiete vor.

mehr erfahren
fishery sea bass

Unser Verlangen nach Fisch übersteigt die Belastungsgrenzen des marinen Ökosystems bei weitem. Die Überfischung der Meere stellt damit eine große Bedrohung für die Meeresumwelt dar.

mehr erfahren
Dorsch im Stellnetz
  • 12.10.2021

EU beschließt, die Fischerei auf Dorsch in der Ostsee einzustellen. Die Bestände sind durch jahrzehntelange Überfischung zusammengebrochen.

mehr erfahren
  • 18.09.2021

Die Fischerei im Indischen Ozean wird nicht ausreichend kontrolliert: Rund ein Drittel der untersuchten Fischpopulationen gelten bereits als überfischt.

mehr erfahren
  • 09.09.2021

Das MSC Siegel soll eigentlich nachhaltigen Fischfang garantieren. Doch es hält oft nicht, was es verspricht. Bio-Produkte oder vegetarisch ist daher Ostern die bessere Wahl.

mehr erfahren