Jetzt spenden
whaling  illustration

Chronologie des Walfangs

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Um das Jahr 1000 beginnen baskische Fischende in der Bucht von Biskaya Wale zu töten. Dies stellt den Beginn der Jagd zu kommerziellen Zwecken dar. In den folgenden Jahrhunderten wird der Walfang Richtung Nordwesten ausgeweitet; ab 1540 werden Wale auch in der Labrador-See vor der kanadischen Ostküste gejagt.

1611 Die englische Firma Muscovy entsendet zwei Fangschife zu den neu entdeckten Inseln Spitzbergens, um Grönlandwale zu jagen. Bereits 1613 werden die Gewässer von vielen Walfangenden angesteuert. Im späten 17. Jahrhundert macht allein die holländische Flotte 250 Schiffe mit 18.000 Personen Besatzung aus. In dieser Zeit beginnt auch in Japan die systematische Jagd auf Großwale.

1675 Yoriharu Wada, Begründer der japanischen Waljagd, rüstet die ersten Fangschiffe in Taiji, Japan, aus. Wale werden in Netze getrieben und erst darin harpuniert.

1712 Von Nantucket, Massachusetts, aus beginnt  Amerika mit der kommerziellen Jagd auf Pottwale.

1857 Als erstes mit Dampf betriebenes Walfangboot geht die Diana der Whale and Seal Fishing Company of Hull (England) auf die Jagd.

1864 Der norwegische Walfang-Pionier Svend Foyn erfindet die Harpunen-Kanone.

1904 Der Norweger Carl Anton Larsen gründet die erste antarktische Walfängerstation in Grytviken, Süd-Georgien. In den ersten zwölf Monaten werden 184 Wale erlegt. Innerhalb von zehn Jahren schießen die südgeorgischen Walfangende 1.738 Blauwale, 4.776 Finnwale und 21.894 Buckelwale.

1925 Die Lancing, das erste moderne Fabrikschiff mit einer Heckrampe, erreicht die antarktischen Gewässer.

1929 Während der antarktischen Fangsaison werden 40.201 Wale getötet.

1930 Mittlerweile operieren 38 Fabrik- und 184 Fangschiffe, hauptsächlich im Besitz von Briten und Norwegern, in den antarktischen Gewässern.

1931 Die Genfer Walfang-Konvention wird unterzeichnet. Dies ist der erste internationale Versuch, die Walfang-Industrie zu regulieren. Im gleichen Jahr werden 29.410 Blauwale in Gewässern um die Antarktis getötet.

1934 Das erste japanische Fangschiff, die Tonan Maru, steuert zusammen mit einer Flotte von Fangbooten die antarktischen Gewässer an.

1937 Das internationale Übereinkommen zur Regulierung des Walfangs wird in London unterzeichnet. In der folgenden Saison werden 46.039 Wale in den antarktischen Gewässern getötet - ein seitdem ungebrochener Rekord.{image_r}

1946 Die Internationale Konvention zur Regulierung des Walfangs (ICRW) wird in Washington D.C. unterzeichnet. Drei Jahre später tagt die Internationale Walfangkommission (IWC) zum ersten Mal.

1964 Die antarktische Walfangflotte findet und erlegt lediglich 20 Blauwale. Ab dem folgenden Jahr verbietet die IWC die Jagd auf diese Walart.

1972 Die UN-Konferenz zu Mensch und Umwelt spricht sich für ein zehnjähriges Walfang-Moratorium aus.

1975 Erste Wal-Expedition von Greenpeace: Aktivist: innen hindern russische Walfangende im Pazifik an der Jagd.

1979 Die IWC erklärt den Indischen Ozean zum Walschutzgebiet. Lediglich Minkewale dürfen dort weiterhin gejagt werden.

1982 Die IWC beschließt ein unbefristetes Moratorium für kommerziellen Walfang, welches ab der antarktische Fangsaison 1985/1986 gültig wird. Japan, Norwegen, Peru und Russland legen dagegen Widerspruch ein, welchen Japan und Peru später widerrufen.

1987 Das japanische Fabrikschiff Nisshin Maru No. 3 und drei Fangschiffe starten die erste angeblich wissenschaftliche Fangreise in die Antarktis. Es werden 330 Minkewale getötet.

1989 Während der zweiten Antarktis-Expedition gelingt es dem Greenpeace-Eisbrecher Gondwana, die Nisshin Maru No. 3 für mehrere Tage von ihrer angeblich wissenschaftlichen Arbeit abzuhalten. Island beendet nach Greenpeace-Aktionen seinen Walfang.

1994 Die IWC beschließt das antarktische Walschutzgebiet.

1996 Japan beginnt den angeblich wissenschaftlichen Walfang nun auch im Nordpazifik.

1998 Brasilien schlägt die Einrichtung eines südatlantischen Schutzgebietes, Australien und Neuseeland die Einrichtung eines südpazifischen Schutzgebietes vor.

2000 Japan weitet die Jagd im Nordpazifik auf Bryde-, Sei- und Pottwale aus.

2003 Island beginnt nach 14 Jahren Pause wieder mit dem Walfang - ebenfalls wie Japan zu angeblich wissenschaftlichen Zwecken.

2005 Die japanische Regierung erhöht die Fangquote für den angeblich wissenschaftlichen Walfang in antarktischen Gewässern auf 935 Minkewale. Auch sollen ab 2006 bedrohte Finnwale zur Jagd freigegeben werden.

2005/2006 Die Greenpeace-Schiffe Esperanza und Arctic Sunrise schützen für mehrere Wochen im Südpolarmeer die Wale. Die japanische Walfangflotte in der Antarktis kann während dieser Zeit kaum ihrer Arbeit nachgehen.

2006 Island beginnt mit der kommerziellen Jagd und tötet sieben bedrohte Finnwale.

Ende der Gallerie

Mehr zum Thema

Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise mit Banner auf dem Meer
  • 28.03.2024

Trotz beschlossenem UN-Hochseeschutzabkommen ist der Weg zu neuen Schutzgebieten noch weit. Im Einsatz für den Meeresschutz setzt Greenpeace erneut die Segel.

mehr erfahren
"No Deep Sea Mining" – Action in Rotterdam
  • 19.03.2024

Tiefseebergbau ist für den Umstieg auf Elektroautos nicht notwendig - und doch rückt die neue Meeresausbeutung näher. Zur Zeit tagt die zuständige UN-Behörde ISA.

mehr erfahren
Seelöwen in der Nähe der Hopkins-Insel vor Süd-Australien
  • 17.01.2024

Nach fast 20 Jahren hat sich die UN auf ein internationales Meeresschutzabkommen geeinigt. Am 20. September hat Deutschland es nun unterzeichnet.

mehr erfahren
Animation for the DSM Project - Still from Video
  • 09.01.2024

Norwegen will mit Tiefseebergbau in eigenen Gewässern beginnen – das betrifft auch die Arktis.

mehr erfahren
Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region
  • 05.12.2023

Nach elf Tagen Protest gegen den Tiefseebergbau im Pazifik, gegen den das betroffene Unternehmen erfolglos geklagt hatte, haben die Aktivist:innen ihren friedlichen Protest beendet.

mehr erfahren
Walflosse ragt aus dem Ozean
  • 05.12.2023

Wale brauchen ihr Gehör um sich zu orientieren, Nahrung zu finden und um miteinander zu kommunizieren. Doch der Mensch verwandelt die Meere in ein lautes Industriegebiet.

mehr erfahren