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Bienenfreundlicher Ackerstreifen: Buchweizen, Mohn, Lein, Knöterich, Juni 2013
Ute Klaphake / Greenpeace

Toom verzichtet auf den Verkauf von bienengefährlichen Pestiziden

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Der Baumarkt Toom hat öffentlich erklärt, zukünftig alle im Greenpeace-Report ‚Bye Bye Biene‘ genannten Pestizide aus dem Sortiment zu nehmen. Damit setzt Toom nach Bauhaus ein noch eindeutigeres Zeichen für den Bienenschutz.

„Endlich beginnt nun auch die Wirtschaft zu erkennen, dass Bienenschutz nicht allein auf politischen Entscheidungen fußen kann“, sagt Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. Im Mai dieses Jahres wurde auf europäischer Ebene der Einsatz von Neonikotinoiden in der Landwirtschaft und im privaten Bereich fast komplett verboten. Allerdings wurde dieses Verbot nicht sofort umgesetzt, so dass in Deutschland derzeit noch gebeiztes Rapssaatgut ausgebracht wird. Ganz im Gegensatz zu Österreich, wo das Verbot sofort umgesetzt wurde und den Bienen und anderen Bestäubungsinsekten schon jetzt eine Verschnaufpause gegönnt wird.

Baumärkte gehen mit gutem Bespiel voran

„Toom handelt vorbildlich und nimmt nicht nur die verbotenen, sondern auch darüber hinaus als bienengefährlich identifizierten Pestizide aus den Regalen“, so Huxdorff. Als Alternativen werden den Kund:innen von Toom Produkte auf Basis von Rapsöl und Natur-Pyrethrum angeboten. Aber auch diese werden, da sie aus dem Bereich des chemischen Pflanzenschutzes kommen, nur mit einer persönlichen Beratung durch geschultes Fachpersonal verkauft.

Hornbach und Praktiker, denen auch Max Bahr gehört, hatten als erstes auf das Pestizidverbot reagiert und die bienengefährlichen Neonikotinoide vor Ablauf der Frist aus den Regalen genommen. Das Unternehmen Toom hat die Messlatte sehr weit angehoben. Nun ist es an den anderen Baumärkten, diesem Vorbild zu folgen und ebenfalls den Verkauf von bienengefährlichen Pestiziden zu stoppen.

Bayer und Syngenta bestreiten Bienengefährlichkeit

In Wissenschaft und Politik hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Pestizide ihren Teil zum Bienensterben beitragen, gemeinsam mit Krankheiten, Parasiten, dem Klimawandel und der industrialisierten Landwirtschaft. Aber die Produzenten der Produkte, Bayer und Syngenta, negieren nicht nur die Gefährlichkeit gegenüber den Bienen, sondern haben jetzt auch noch die europäische Kommission wegen des zweijährigen Verbotes verklagt. „Unter dem Deckmantel der angeblichen rechtlichen Verfahrensfehler und der Behauptung, die Bienengefährlichkeit von Pestiziden sei nicht bewiesen, versuchen Syngenta und Bayer, mit den giftigen Stoffe weiterhin Profit zu machen“, sagt Huxdorff.

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