Die konventionell angebaute Paprika enthält bis zu 20 Mal mehr Pestizide als gesetzlich erlaubt. Insbesondere die türkische Paprika von Edeka ist stark belastet. Die Supermarktkette hat bereits angekündigt, diese aus dem Sortiment zu nehmen.
Ebenfalls stark belastet ist Paprika aus Spanien. Über die Hälfte der getesteten Schoten enthält mehrere bedenkliche Pestizide gleichzeitig. Die Belastung von Verbrauchern durch Giftcocktails aus importierten Paprika ist nicht mehr zu verantworten
, sagt Manfred Krautter, Chemie-Experte von Greenpeace. Viele Pestizide können das Hormonsystem schädigen, die Fortpflanzung beeinträchtigen und langfristig Krebs verursachen.
Schon vergangenes Jahr hat Greenpeace die deutschen Handelsketten scharf für den Verkauf von pestizidbelastetem Obst und Gemüse kritisiert und bessere Kontrollen gefordert. Im Juli 2003 hat das Verbraucherministerium eine Vorführpflicht für türkische Paprika erlassen. Vor dem Import soll das Gemüse getestet und bei zu hoher Belastung zurückgeschickt werden. Diese Maßnahme hat bis heute nicht gegriffen
, so Krautter. Die Überschreitungen nehmen sogar zu!
Eine Vergleichsstudie der Baden-Württembergischen Lebensmittelüberwachung belegt einen deutlichen Anstieg der Grenzwertüberschreitungen: von 35 Prozent im Vorjahr auf 56 Prozent in diesem Jahr. Trotz Vorführpflicht haben die Überschreitungen für türkische Paprika von 49 auf 64 Prozent zugenommen.
Frau Künast muss endlich durchgreifen
, fordert Krautter. Unsere Empfehlung für die Verbraucher ist klar: Bio-Lebensmittel sind in der Regel frei von Pestizidrückständen und die beste Wahl für eine gesunde und sichere Ernährung.
Die Testergebnisse erscheinen im neuen Rundbrief des Greenpeace-EinkaufsNetzes. Sie können diesen per Telefon unter 040 - 30 61 80 bestellen.
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