Seit Juni interveniert die US-Regierung
Forderungen der NAFTA: Eine Kennzeichnung von US-amerikanischem Gen-Mais mit Ziel Mexiko sei anzuraten. Die genmanipulierten Pflanzen sollten nur noch in gemahlener Form exportiert werden, damit die Körner nicht als Saatgut verwendet werden können. Dadurch solle verhindert werden, dass sich Gen-Mais unkontrolliert ausbreite.
Außerdem solle der kommerzielle Anbau von Gen-Mais nicht mehr gestattet werden, da die Umweltauswirkungen nicht abschätzbar seien. Die Veröffentlichung des Reports mit dem Titel Mais und Biodiversität: Effekte von gentechnisch verändertem Mais in Mexiko
wird von der US-Regierung seit Juni zurückgehalten.
Kennzeichnung von Gen-Pflanzen wird zum Handelshemmnis
stilisiert
Der NAFTA-Bericht bestätigt, dass die USA durch die Handelspraxis mit genmanipulierten Saaten die Umwelt gefährden und die unkontrollierte Ausbreitung von Gen-Pflanzen fördern
, sagt Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace. Kein Wunder, dass die USA diesen Bericht zurückhalten. Eine Trennung der Märkte und Kennzeichnung der Gen-Pflanzen wurde bisher immer als überflüssiges Handelshemmnis bezeichnet.
In Mexiko, dem Ursprungsland des Mais, wurden schon 2001 Verunreinigungen von Gen-Mais wissenschaftlich belegt. Der NAFTA-Report geht davon aus, dass sich der Gen-Mais unkontrolliert und nicht rückholbar unter den einheimischen mexikanischen Sorten ausbreiten wird. Und das aus gutem Grund: Jährlich werden über fünf Millionen Tonnen Mais aus den USA nach Mexiko exportiert.
USA hätten schlechte Karten vor WTO-Schiedsgericht
Der Report ist für die USA problematisch, da diese im Moment vor einem Schiedsgericht der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die EU klagen. Die Kennzeichnungsvorschriften und Zulassungsverfahren für Gen-Pflanzen durch die EU werden von den USA als unzulässiges Handelshemmnis angesehen. Der Bericht einer anderen großen Handelsorganisation könnte die Position der USA vor dem Schiedsgericht der WTO empfindlich schwächen."Der NAFTA-Report gibt der EU-Kommission gute Argumente bei ihrer Auseinandersetzung mit den USA
, sagt Then. Zu Recht beruft sich die EU vor der WTO auf das Prinzip der Vorsorge, weil längst nicht alle wissenschaftlichen Fragen geklärt sind.
Auch in Europa wird der Anbau von Gen-Pflanzen unweigerlich dazu führen, dass sich diese auf Feldern mit herkömmlichen Nutzpflanzen ausbreiten. Pflanzen wie Gen-Raps können sich zudem mit verwandten Wildkräutern kreuzen und fortpflanzen. Greenpeace fordert deswegen strikte Regeln zur Reinheit von Saatgut und einen Stopp der Zulassung für Gen-Pflanzen. (mir)
Greenpeace hat den ursprünglich in Spanisch abgefassten Bericht ins Englische übersetzt: "Maize and Biodiversity: Effects of Transgenic Maize in Mexico" (http://www.greenpeace.org/international_en/multimedia/download/1/618472/...) (PDF)