Rick Relyea fand heraus, dass nahezu alle Kaulquappen in seinem Labor gestorben waren, nachdem er das Wasser mit einer üblichen Konzentration an Roundup verunreinigt hatte. Aber auch an Land verendeten bis zu 86 Prozent der Frösche, die das Spritzmittel abbekommen hatten.
Monsanto kritisiert natürlich die Untersuchungen und bezweifelt, dass die Ergebnisse auch in der freien Natur auftreten würden. Die Firma weist daraufhin, dass Roundup weder zum Einsatz im Wasser geeignet noch zugelassen sei. Allerdings verschweigt der Konzern, dass auf seinen Roundup-Packungen der Hinweis steht, dass kein Abstand zu Gewässern eingehalten werden muss.
Das dürfte wohl häufig dazu führen, dass das versprühte Gift auch in Seen und Flüsse geweht wird. Verschiedene Studien fanden in den letzten Jahren die von Relyea eingesetzten Roundup-Konzentrationen in Feuchtgebieten. Relyea weist auf die tödlichen Folgen für Frösche an Land hin, die er beobachtet hat.
Roundup ist ein so genanntes Totalherbizid und ist für die Vernichtgung von Pflanzen gedacht. Sein Einsatzgebiet war deshalb auf Spezialanwendungen begrenzt. Seinen weltweiten Siegeszug trat es erst an, als es Monsanto gelungen war, gentechnisch veränderte Pflanzen auf den Markt zu bringen, die gegen das Herbizid resistent waren. Damit eröffnete sich dem Konzern gleich eine doppelte Einnahmequelle: die Gen-Pflanzen und das passende Spritzmittel dazu.
Mit der Ausbreitung von Roundup-Gen-Soja und anderen Roundup-Gen-Pflanzen in den USA oder Südamerika verbreitete sich auch das Spritzmittel immer weiter
, sagt Henning Strodthoff, Gentechnikexperte von Greenpeace. Biologen beobachteten seit einiger Zeit weltweit einen Rückgang bei Fröschen und Kröten. Angesichts der neuen Befunde ist es ratsam, den Einsatz von Roundup zu stoppen, bis man Klarheit über sein tatsächliches Gefahrenpotenzial geschaffen hat. Das wäre natürlich ein schwerer Schlag für Monsanto.