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Peking: Bürger:innen, die ihren eigenen wiederverwendbaren Becher mitbringen, erhalten eine kostenlose Tasse Kaffee.
© Siwen Liu / Greenpeace

Greenpeace steigt aus Kaffee-Kodex aus

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In der Hamburger Speicherstadt ist am Freitag der internationale Verhaltenskodex Common Code for the Coffee Community (4C) für nachhaltigen Kaffeeanbau vorgestellt worden. Der Kodex gilt für diejenigen, die mit Erzeugung, Veredelung und Vertrieb von Kaffee zu tun haben. Er soll Millionen Kaffeebauern, vor allem in der so genannten Dritten Welt, zu besseren Arbeits- und Einkommensbedingungen verhelfen.

Zu den Initiatoren gehörte auch Greenpeace. Warum wir uns kurz vor der Präsentation des Kodex aus dem Projekt zurückgezogen haben, erklärt Greenpeace-Sprecher Andreas Bernstorff:

Greenpeace verlässt das Projektgremium, da die internationalen Kaffeekonzerne nicht auf Gentechnik und Patente auf Kaffeepflanzen verzichten wollen. Wenn genmanipulierte Pflanzen freigesetzt werden, sind die Risiken für die Umwelt nicht kalkulierbar. Zudem können sich die Gen-Pflanzen auf die Anbauflächen herkömmlicher und ökologischer Kaffeeproduzenten ausbreiten. Das würde den herkömmlichen Anbau gefährden und schließlich den Markt für diese Produkte zerstören. Gentechnik hat daher im Kaffeeanbau nichts verloren.

Bernstorff weiter: Greenpeace hat die Ausarbeitung des Kodex mit Expertise zu den Themen Bodenschutz, Artenvielfalt, Abfallmanagement, Pestizideinsatz und Gentechnik unterstützt. Im Entwurf des Kodex sind Ziele formuliert, die Greenpeace begrüßt und weiterhin unterstützt. So sollen beispielsweise die laut Weltgesundheitsorganisation WHO gefährlichsten Pestizide wie Lindan im Kaffeeanbau nicht mehr verwendet werden. Es ist bedauerlich, dass das Gremium diese fortschrittliche Haltung nicht bei der Gentechnik durchgehalten hat. Deshalb sieht sich Greenpeace außerstande, für die Umsetzung des Kodex Verantwortung zu übernehmen.

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