Zwar sieht die Genehmigung gewisse Auflagen vor, um zu verhindern, dass sich der Gen-Weizen verbreitet. So ist ein Mindestabstand von 120 Metern zu anderen Weizenfeldern vorgeschrieben. Der Abstand zur Gen-Bank in Gatersleben soll 500 Meter betragen. Doch Gen-Saaten kümmern sich nicht um Gesetze und Auflagen. Bislang sind sie noch immer in die Umwelt gelangt. Jüngstes Beispiel ist der Gen-Reis der Firma Bayer. Er stammt aus experimentellen Freisetzungen in den USA und ist mittlerweile von dort nach Europa und Asien gelangt.
Nicht nachvollziehbar ist, dass ausgerechnet die Gen-Bank in Gatersleben, Sachsen-Anhalt, in die Versuche mit Gen-Weizen verstrickt ist. Dort werden wertvolle Weizenbestände eingelagert und vermehrt, die für die Zukunft unserer Erde unverzichtbar sind. Darunter Saatgut der alten indischen Weizensorte Nap-Hal.
Nap-Hal weist nach Jahrhunderten züchterischer Arbeit besondere Eiweißqualitäten auf. Teilweise sind das genau die Qualitäten, die jetzt durch Genmanipulation geschaffen werden sollen. Greenpeace hat vor ein paar Jahren verhindert, dass der Gentechnikkonzern Monsanto diesen indischen Weizen patentiert. Jetzt wird seine Erhaltung durch Gen-Saaten gefährdet.