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Greenpeace Aktivist:innen malen das portugiesische Wort für "Transgen" und "GMO" auf das Frachtschiff Saturn V.
© Greenpeace / Jeremy Sutton-Hibbert

Brasilien: besser ohne Gen-Saat

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Am Mittwoch morgen haben Greenpeace-Aktivisten im Hafen von Rio Grande, im Süden Brasiliens, ein Schiff inspiziert. Die Ladung: Soja - vermutlich kontaminiert mit genmanipulierter Soja des US-Großkonzerns Monsanto. Die Greenpeace-Inspektoren verlangten Auskünfte und Belege über die Herkunft der Fracht - die ihnen jedoch niemand geben konnte oder wollte.

Grund genug aktiv zu werden: Die Aktivisten kennzeichneten das Schiff Saturn V in großen Buchstaben mit Genmanipuliert und nahmen Proben der Soja. Die Aktion war dabei nur der Auftakt zu einer Tour durch Brasilien, die unter dem Motto Brasilien: Besser ohne Gen-Saat steht.

Auch das Greenpeace Schiff Arctic Sunrise ist zur Unterstützung vor Ort. Ziel der Kampagne ist es, die Rechte der Verbraucher auf klare Kennzeichnung von Gen-Produkten zu verteidigen und über die Gefahren der Gen-Soja aufzuklären.

"erbraucher auf der ganzen Welt lehnen Gen-Nahrung ab und wir rufen dazu auf, diese Opposition anzuerkennen" so Greenpeace Gentechnik-Expertin Mariana Paoli. Brasilien wäre ohne Gen-Food besser dran. Aber nun, da wir Gen-Soja in Brasilien haben, muss sichergestellt werden, dass durch eine klare Kennzeichnung die Ablehnung dieser Produkte möglich ist.

Noch bis letztes Jahr war der kommerzielle Anbau von Gen-Soja in ganz Brasilien illegal. Doch schon damals pflanzten Farmer geschmuggeltes Gen-Saatgut aus Argentinien an, die so genannten Roundup-Ready-Soja der Firma Monsanto. Dem Druck des Großkonzerns hat die Regierung nun nachgegeben und den Anbau offiziell erlaubt - allerdings nur in den Regionen, in denen bereits vorher illegal Gen-Soja wuchs. Bundesstaaten im Norden des Landes wollen weiterhin die Gen-Saatgut verbieten.

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