Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Das wahre Ausmaß der Zerstörungen in einer der Schlüsselregionen der amerikanischen Ölindustrie wird erst jetzt richtig deutlich. Insgesamt sind 58 Ölbohrinseln und Förderplattformen durch den Hurrikan schwer beschädigt worden, von 22 ist nur noch Schrott übrig geblieben. Das ergibt eine Auswertung von Satellitenbildern, Kartenmaterial und Daten zur petrochemischen Industrie der Region, die Greenpeace USA ausgewertet hat.

Karsten Smid, Energieexperte bei Greenpeace, spricht von gigantischen Ölmengen, die in der Region das Meer vergiften. Dutzende Ölteppiche dehnen sich über eine Fläche von mehr als 18.000 Quadratkilometern aus. Das entspricht der Fläche Sachsens. Diese Fakten sind im Durcheinander der letzten Tage untergegangen. Aber wenn jetzt langsam Ruhe einkehrt, muss auch auf die Umwelt geschaut werden.

{image}Allein in der Region New Orleans gab es fünf größere Ölleckagen. Südöstlich der Metropole, in Chalmetta, sind 1,6 Millionen Liter Öl ausgelaufen. In Venice sind zwei Tanklager leckgeschlagen und haben die Umgebung mit 12 Millionen Litern Öl verseucht. Daneben sind aus Heizungstanks und Autowracks in der Stadt New Orleans Tausende Liter Heizöl und Benzin ausgetreten.

Die Ölkonzerne waren auf diesen zerstörerischen Hurrikan nicht vorbereitet, so Smid. Der laxe Umgang der amerikanischen Ölindustrie mit Umweltbelangen rächt sich nun bitter. Wenn das Wasser geht, bleibt ein giftiger Ölschlamm zurück.

Die giftigen Ölrückstände und verseuchten Böden müssen auf jeden Fall auf Sondermülldeponien entsorgt werden, fordert Smid. Es darf der Ölindustrie jetzt nicht nur darum gehen, ihre beschädigten Ölplattformen schnellstmöglich wieder in Betrieb zu nehmen. Sie muss sich auch ihrer Verantwortung für die Umweltverschmutzung stellen, selbst wenn das kostet. Schließlich profitiert die Ölindustrie sogar von der Katastrophe. Wegen der hohen Benzinpreise werden zur Zeit Milliarden von Petrodollars in ihre Kassen geschwemmt.

Der Energieexperte fordert, dieses Geld auch in Erneuerbare Energien zu investieren. Nur ein konsequentes Weg vom Öl! kann uns von der Abhängigkeit vom Öl befreien, langfristig Versorgungssicherheit bieten und den dringend notwendigen Klimaschutz vorantreiben.

Der Hurrikan hatte seine Energie aus dem ungewöhnlich warmen Karibikwasser getankt. Die Erwärmung der Meere ist eine unmittelbare Folge der globalen Klimaerwärmung, die unter anderem durch das Verbrennen von Öl angeheizt wird.

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Greenpeace verklagt EU-Kommission wegen Taxonomie
  • 18.04.2024

Greenpeace hat vor einem Jahr gegen die EU-Taxonomie, die Investitionen in Gas- und Atomenergie als „grün“ labelt, Klage eingereicht.

mehr erfahren
Protest against Climate Protection Law - Berlin
  • 16.04.2024

Das Klimaschutzgesetz war die größte klimapolitische Errungenschaft der SPD. Nun hat die Ampel es brutal zurechtgestutzt. Die "Fortschrittskoalition" schaltet beim Klimaschutz in den Rückwärtsgang. 

mehr erfahren
Swiss Senior Women for Climate Protection verdict at ECHR
  • 09.04.2024

Die KlimaSeniorinnen Schweiz haben in Straßburg einen historischen Sieg errungen: Der Europäische Gerichtshof gab ihnen Recht, dass Klimaschutz Staatspflicht ist.

mehr erfahren
Korallen im Seringapatam-Riff, Australien
  • 12.03.2024

Die Ozeane haben bislang etwa 80 Prozent der Wärme aufgenommen, die wir dem Klimasystem zugeführt haben. Die Erwärmung reicht bis in eine Tiefe von 3.000 Metern. Das bringt die Meere aus dem Takt.

mehr erfahren
Schmelzendes Meereis bei Grönland 07/30/2009
  • 20.02.2024

Für das Meereis in der Nordpolarregion ist keine Erholung in Sicht. Der Tiefstand 2023: 4,3 Millionen Quadratkilometer.

mehr erfahren
Sumpf im Vodlozero National Park in Russland
  • 29.01.2024

Sie speichern gigantische Mengen CO2: Wälder, Meere, Böden. Welche Rolle spielen diese Kohlenstoffsenken im Kampf gegen die Klimakrise?

mehr erfahren