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Greenpeace-Aktivisten protestieren in Brandenburg im Mai 2005 gegen Gen-Pflanzen. Über dem Acker des Agrargrossbetriebes LVG Seelow im Landkreis Maerkisch-Oderland schwebt an einem Drachen ein 16 Meter hohes Transparent mit einem Gen-Mais-Monster.
Paul Langrock/Zenit/Greenpeace

Gentechnik-Studie bestätigt

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Die unabhängige Auswertung der Daten von Monsanto zeigt, dass ein Gesundheitsrisiko beim Menschen für den in der EU zugelassenen Gen-Mais tatsächlich nicht ausgeschlossen werden kann, sagt Stefanie Hundsdorfer, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. Auch Verbraucher werden so zu Versuchskaninchen, damit Monsanto Geschäfte machen kann. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner muss den riskanten Gen-Pflanzen jetzt den Riegel vorschieben.

Schon im Jahr 2007 hatten Professor Séralini und sein Team des CRIIGEN (Komitee für Forschung und unabhängige Informationen zu Gentechnik) eine Auswertung von Fütterungsdaten des gentechnisch veränderten Mais MON863 vorgelegt und dabei Hinweise auf gesundheitliche Risiken gefunden. Die neue Untersuchung mit verbesserten statistischen Methoden erhärtet diese Ergebnisse. Sie zeigt zudem, dass auch zwei weitere Gen-Mais-Varianten (NK603 und MON810) nicht als unbedenklich angesehen werden können. Alle Mais-Varianten sind von der europäischen Zulassungsbehörde EFSA als ungefährlich bewertet worden. Vor diesem Hintergrund hält Greenpeace eine neue Risikobewertung aller drei Mais-Varianten für unumgänglich.

Es ist inakzeptabel, dass sich die EU-Wissenschaftler auf völlig unzureichende Monsanto-Studien stützen und dem Gen-Mais grünes Licht geben, sagt Hundsdorfer. Die Prüfrichtlinien der EFSA müssen dringend verschärft werden. Die französischen Wissenschaftler zeigen auch erhebliche Mängel in der Konzeption und Durchführung der Monsanto-Studien auf, weil statistische und internationale Standards bei Fütterungsversuchen nicht eingehalten wurden.

Die Maissorte NK603 ist tolerant gegenüber einem Unkrautvernichtungsmittel, MON810 und MON863 produzieren ein Insektengift. Alle Mais-Varianten sind in der EU seit Jahren für den Import und die Verarbeitung in Futter- und Lebensmitteln zugelassen. Der Anbau von MON810 ist zur Zeit in Deutschland wie in weiteren fünf EU-Staaten verboten. Derzeit wird auf europäischer Ebene diskutiert, ob die Anbauzulassung von MON810 erneuert wird.

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