Die Gen-Bohne des US-Agrarkonzerns Monsanto ist das Nachfolgeprodukt der Roundup Ready I Soja und soll die Ernte verbessern. Bisher waren die Erträge der Gen-Soja niedriger als bei konventioneller Soja.
Gentechnikexpertin Ulrike Brendel von Greenpeace wirft der Kommission vor, gegen besseres Wissen zu handeln. Sie ignoriere mit ihrer Entscheidung gleich zwei aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen aus Österreich und Italien zu den Gefahren von Gen-Pflanzen.
Die Studien zeigen, dass Gen-Mais die Gesundheit von Mäusen beeinträchtigt. Auch die für die Fütterungsversuche verwendeten Gen-Pflanzen wurden von der zuständigen EU-Behörde zuvor als unbedenklich eingestuft und dürfen als Lebens- und Futtermittel in die EU importiert werden.
Beide Fälle zeigen, dass die momentane Risikobewertung in der EU nicht ausreicht und Gen-Pflanzen nicht sicher sind. Über ein verbessertes Verfahren wird seit Monaten auf verschiedenen EU-Ebenen diskutiert. Die Abschlusserklärung steht heute zur Abstimmung.
Dass die Kommission ausgerechnet jetzt, unmittelbar vor der Entscheidung, eine weitere potenzielle Risikopflanze genehmigt, ist ein schlechtes Signal. Sie ignoriert damit nicht nur neueste wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch den aktuellen Stand der Diskussion in der EU.