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Die Stimmung auf dem Kran und am Boden ist gut. Dafür sorgte nicht zuletzt einer der Anwohner: Er überraschte die Greenpeacerinnen und Greenpeacer am Morgen mit einem kräftigen Frühstück. Mittlerweile riegelt der Grubensicherheitsdienst das Gelände allerdings mehr und mehr ab.

Über 200 Meter lang und 96 Meter hoch sind die gigantischen Schaufelradbagger, die in Hambach bis zu 450 Meter tief den Boden durchpflügen. Die für den Abbau freigegebene Fläche umfasst 85 Quadratkilometer. Pro Tag werden durchschnittlich 100.000 Tonnen Braunkohle gefördert. Fast ebenso groß ist die Menge an Kohlendioxid (CO2), die bei der Verbrennung in den nahe gelegenen RWE-Kraftwerken erzeugt wird: Pro Tonne Braunkohle mindestens 0.85 Tonnen CO2.

Greenpeace fordert RWE auf, sich vor Ort der Diskussion über seine klima- und umweltschädliche Energiepolitik zu stellen. Der Konzern scheut jedoch die Debatte. Bislang hat er lediglich ein Gespräch in der Konzernzentrale in Essen angeboten.

Die Verantwortlichen bei RWE sollen mal erklären, warum sie den Klimakiller Braunkohle für eine umweltfreundliche Energie halten - und zwar hier, in der kilometerweiten Mondlandschaft, die der Tagebau hinterlässt, fordert Gabriela von Goerne, Energieexpertin von Greenpeace.

Das Debakel um die Emissionsgenehmigungen Ende März in Berlin hat praktisch einen Freibrief für fortgesetzte Klimazerstörung zur Folge. Die Bundesregierung hat den Energiekonzernen so viele kostenlose Zertifikate zum Ausstoß von Kohlendioxid zugestanden, dass damit sogar der Neubau besonders klimaschädlicher Braunkohlekraftwerke abgedeckt und lukrativ ist. Zwei solche Kraftwerke plant RWE derzeit in der Region.

renewables 2004

Gleichzeitig wird in Bonn vom 1. bis 4. Juni die internationale Konferenz für erneuerbare Energien stattfinden, renewables 2004. Deutschland will sich dort als Vorreiter für saubere Energien präsentieren, sagt Gabriela von Goerne. Das ist eine Farce, solange Politik und Industrie nicht endlich handeln - und Schluss machen mit der Klimazerstörung durch Braunkohle.

Greenpeace wird mit einer internationalen Jugenddelegation vor Ort sein: 70 jungen Menschen aus Argentinien, Mexiko, China, Russland, Frankreich, Luxemburg, Österreich, den USA, den Philippinen, der Schweiz und Deutschland. Die junge SolarGeneration will sich für den Ausbau erneuerbarer Energien und den Ausstieg aus der Atomenergie und der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle und Öl einsetzen.

Aus Anlass der Konferenz hat der renommierte Wissenschaftler Dr. Joachim Nitsch für Greenpeace ein Energieszenario entwickelt. Das Szenario SolarGeneration 2100"zeigt, wie Deutschland bis zum Jahr 2100 alle benötigte Energie aus klimafreundlichen erneuerbaren Energiequellen gewinnen kann.

Das Video zum ersten Aktionstag (mp4, Quicktime, 1,9 MB).

Bericht über den ersten Aktionstag: Braunkohle zerstört das Klima!

Der Solargipfel "Renewables 2004"

SolarGeneration 2100 (PDF, 529 kb).

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