Jetzt spenden
Kohlkraftwerk Jänschwalde in Brandenburg in der Lausitz, Feburar 2002
Paul Langrock / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

"Die Braunkohle-Lobby verleugnet die unbequeme Wahrheit: Kohlekraftwerke führen zu einer erhöhten Sterblichkeit", sagt Gerald Neubauer, Energie-Experte von Greenpeace. Dieses belegt die am 3. April von Greenpeace vorgelegte Studie der Universität Stuttgart. Nach der wissenschaftlichen Untersuchung bilden sich sekundäre Feinstäube in der Atmosphäre aus Schwefeldioxid- und Stickoxidemissionen aus den Kohleschloten indem sie mit dem in der Landwirtschaft ausgestoßenen Ammoniak reagieren.

Kohlekraftwerke haben einen Anteil von 37 Prozent an den deutschen Schwefeldioxid-Emissionen und 15 Prozent an den Stickoxid-Emissionen. Sie tragen also erheblich zur Feinstaubproblematik bei.

Die gesundheitlichen Folgen von Feinstaub sind wissenschaftlich unumstritten. Im Gesamtergebnis tragen die sekundären Feinstäube erheblich stärker zur Gesundheitsbelastung der Menschen bei als die von der Debriv angeführten primären Feinstäube.

Epidemiologische Studien zeigen: Feinstaub verursacht erhöhte Sterblichkeit

Die Gesundheitsstudie belegt den kausalen Zusammenhang zwischen Todesfällen und Emissionen aus Kohlekraftwerken. Epidemiologische Studien zeigen zudem, dass eine erhöhte Feinstaub-Belastung zu einer erhöhten Sterblichkeit führt. Es ist daher zulässig, die aus Kohlekraftwerken resultierenden gesundheitlichen Schäden mit dem Indikator "vorzeitige Todesfälle" zu benennen.

Greenpeace verwendet dabei eine Methodik der EU-Behörde "Europäische Umweltagentur". Die Umweltagentur stellte im November 2011 ihre Studie "Revealing the costs of air pollution from industrial facilities in Europe" vor, in der sie die Gesundheitskosten durch Emissionen aus europäischen Industrieanlagen bezifferte.Danach entsprechen statistisch berechnet 10,7 verlorene Lebensjahre einem vorzeitigen Todesfall. Auch die Studie "The unpaid health bill: How coal power plants make us sick" der Organisation "Health and Environment Alliance" (HEAL), nutzte diese Methodik in ihrem im März 2013 vorgelegten Report zu Gesundheitsschäden durch Kohlekraftwerke.

Studie: Tod aus dem Schlot

Studie: Tod aus dem Schlot

28 | DIN A4

1.78 MB

Herunterladen

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Berlin, vor dem Brandenburger Tor: Protest mit einer riesigen CO2-Zeitbombe und einem Transparent mit Unterschriften gegen die CO2-Speicherung (CCS).
  • 30.01.2024

Die Stromkonzerne wollen das Treibhausgas Kohlendioxid mittels CCS in die Erde verpressen. Die weitgehend unerprobte Technik ist teuer, energieintensiv und riskant.

mehr erfahren
Martin Kaiser auf der Demo in Lützerath
  • 18.01.2023

Das Dorf Lützerath ist nun dem Erdboden gleichgemacht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Klimaschutz, der Klimapolitik und der Klimabewegung? Fragen an Greenpeace-Chef Martin Kaiser.

mehr erfahren
35.000 Menschen demonstrieren gegen die Räumung von Lützerath
  • 16.01.2023

Trotz des Protests zehntausender Menschen, trotz tagelanger mutiger Aktionen ist Lützerath nun geräumt. Der Abriss schreitet schnell voran. Doch fürs 1,5 Gradziel darf die Kohle nicht verheizt werden.

mehr erfahren
Auszug aus den NRE-Papieren
  • 22.09.2022

Interne Papiere des NRW-Bauministeriums verstärken den Verdacht auf Zweckentfremdung von Fördermitteln. Laut Greenpeace-Recherche sollen belastete Industrieflächen mit Steuergeldern saniert werden.

mehr erfahren
Mit einer roten Linie zwischen Lützerath und dem Braunkohletagebau Garzweiler  protestieren Greenpeace-Aktivist:innen gegen die Zerstörung des Dorfes durch den Kohlekonzern RWE. Auf  einer Feuerlinie steht "1,5°C LIMIT", auf Bannern ist zu lesen "1,5°C bedeutet: Lützerath bleibt".
  • 20.12.2021

Ganz Deutschland macht Weihnachtsferien. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleines Dorf am Rande des Tagesbaus Garzweiler hört nicht auf, der Kohle-Lobby Widerstand zu leisten. Ein Bericht aus Lützerath.

mehr erfahren
  • 10.11.2021

Zum Endspurt der Koalitionsverhandlungen demonstrieren Greenpeace-Aktive mit Katastrophen-Schutt für eine stärkere Rolle der SPD im Klimaschutz

mehr erfahren