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Die 100 Aktivisten hatten am Abend des 14. November in der Nähe der Baustelle ihre Zelte aufgeschlagen. In der Morgendämmerung begaben sie sich auf das Gelände. Alle 100 wurden nach zehnstündiger Aktion vorübergehend festgenommen, die Rainbow Warrior und die Beluga II für einige Stunden beschlagnahmt.

Ziviler Ungehorsam ist notwendig, wenn es um die Folgen eines neuen Kohlekraftwerks für das Klima geht. Die Auswirkungen des Neubaus sind so dramatisch, dass sofort gehandelt werden muss, erklärte Mike Baretta vom niederländischen Greenpeace-Büro.

{image}Erst im September sind in Großbritannien sechs Greenpeace-Aktivisten freigesprochen worden. Sie hatten den Schornstein des Kohlekraftwerks Kingsnorth erklettert und dort gegen die Pro-Kohle-Politik von Premierminister Gordon Brown protestiert. Die Jury befand, ihr Protest sei vor dem Hintergrund einer größeren Gefahr gerechtfertigt gewesen. In diesem Verfahren hatte unter anderem der führende Klimaforscher der NASA, James Hansen, zugunsten der Aktivisten gesprochen.

E.ON plant insgesamt acht neue Kohlekraftwerke in Europa. Das Kraftwerk im Rotterdamer Hafen soll als erstes fertiggestellt werden, obwohl eine endgültige Baugenehmigung noch gar nicht vorliegt. Es wird in direkter Nachbarschaft eines bereits bestehenden Kohlekraftwerks gebaut.

Kohle ist der klimaschädlichste aller fossilen Energieträger. Ein Drittel des weltweiten CO2-Ausstoßes geht auf die Kohleverbrennung zurück. Ziel der EU ist es, die CO2-Emissionen innerhalb der Europäischen Union bis 2020 um 30 Prozent zu senken. Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn die Energieversorger aus der Kohlenutzung aussteigen.

{image}Greenpeace hat in den vergangenen Monaten bereits mehrere Male gegen den Energieversorger E.ON protestiert. Die derzeitige Serie an Protesten gehört zur Quit Coal-Tour der Rainbow Warrior, die im März 2008 in Neuseeland startete und jetzt durch Europa führt. Sie endet in Poznan/Polen. Dort findet im Dezember der große Vorbereitungsgipfel für die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 statt.

In Kopenhagen entscheidet sich, ob die Staaten der Welt sich auf ein wirksames Kyoto-Nachfolgeprotokoll einigen können oder nicht. Die Entscheidung wird von globaler Bedeutung sein, denn wir stehen an einem Wendepunkt: Stoppen wir den Klimawandel oder gleiten wir unaufhaltsam weiter ins Unheil?

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