Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Greenpeace wirft der britischen Regierung vor, durch die Unterstützung des Plans einseitig die Atomkraft zu bevorzugen und die Erzeuger erneuerbarer Energien zu benachteiligen. Durch die vorgesehene massive staatliche Hilfe werde der Wettbewerb auf dem Strommarkt zu Gunsten des Atomstromlieferanten verzerrt. Nach Ansicht der Greenpeace-Anwälte Paul Lasok und Jon Turner besteht darum die einzige Chance auf ein OK aus Brüssel darin, ausgleichende Maßnahmen für Konkurrenzunternehmen in den Plan aufzunehmen.

Eine solche Maßnahme könnte die Schließung einiger von BE betriebener Atomkraftwerke sein. Greenpeace-Energieexperte Matthew Spencer fordert dazu auf, diese Chance zu nutzen: Glücklicherweise schützt uns Europäisches Recht vor Regierungen, die Millionen Pfund aus der öffentlichen Kasse an private Pleiteunternehmen weiterreichen wollen. Die British-Energy-Krise sollte als Gelegenheit begriffen werden, das Krebsgeschwür der Atomkraft aus unserem Energiesystem zu beseitigen.

British Energy ist der größte Atomkraftwerksbetreiber der Insel. Der Energielieferant ist im Sommer 2002 in finanzielle Schwierigkeiten geraten, als nach der Öffnung des Strommarktes die Preise für Strom durch Überproduktion unter die Herstellungskosten fielen. Als Soforthilfe hat die Regierung daraufhin ein Überbrückungsdarlehen von 650 Millionen Pfund (rund einer Milliarde Euro) gewährt, dessen Frist am 9. März abläuft. Um das Unternehmen langfristig zu halten, sind jährlich 200 bis 300 Millionen Euro nötig. Zusätzlich sollen die britischen Steuerzahler in den nächsten zehn Jahren für die Kosten der Atommüllentsorgung aufkommen - rund acht Milliarden Euro.

Das ist noch nicht alles: Medienberichten vom Donnerstag zufolge soll dem Unternehmen eine erhebliche Geldbuße drohen. Der Grund: illegale Entsorgung radioaktiven Abfalls. Im Oktober 2001 hat der Betreiber des Atomkraftwerks Torness in Schottland 60 Kubikmeter kontaminierten Wassers ins Meer geleitet. British Energy hat den Verstoß gegen geltendes Recht zugegeben. Über die Höhe des Bußgelds lag bei Redaktionsschluss noch keine Information vor.

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Projection for Final Shutdown at Neckarwestheim NPP
  • 28.03.2024

Auch wenn vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, die Fakten sprechen dagegen: Atomenergie ist in Deutschland am Ende, im Rest Europas und weltweit auf dem absteigenden Ast.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren
The Nuclear Crisis at the Fukushima Daiichi Nuclear Plant Continues
  • 14.06.2023

Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 hat Greenpeace zahlreiche Studien durchgeführt. Alle Publikationen sind hier aufgelistet.

mehr erfahren